Cyberangriffe: Diese Aktie ist Ihr goldenes Schutzschild!

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Es ist eine beängstigende Zahl. Schauen Sie: Nach Angaben der US-Zeitschrift „Forbes“  haben unmittelbar nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs vor etwa einem Jahr innerhalb von 48 Stunden die mutmaßlichen Cyberangriffe aus Russland um mehr als 800 Prozent zugenommen.

Aber es sind nicht nur die geopolitischen Konflikte, die Hackerangriffe begünstigen. Auch die Digitalisierung an sich erweist sich zumindest in dieser Sache als problematisch. Laut einer Analyse der Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW) wurden 43 Prozent der deutschen Unternehmen angegriffen, die im Jahr 2020, also während des coronabedingten Digitalhypes, mehr als 10.000 Euro für Digitalisierungsprojekte ausgegeben haben. Bei den Unternehmen, die keine derartigen Ausgaben forciert haben, lag der Anteil der angegriffenen Firmen nur bei 23 Prozent.

Mega-Markt Cybersicherheit

Als Anleger können Sie gegen diese Bedrohung ein Zeichen setzen und gleichzeitig profitieren. Denn: Die starke Zunahme der Cyberkriminalität durch politische Konflikte und Digitalisierung unterstützt jene Konzerne, die sich für die IT-Sicherheit einsetzen. 

Die Experten der Marktforschungsfirma „Markets an Marktes“ rechnen damit, dass der globale Cybersecurity-Markt bis 2027 ein Volumen von 266 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Zum Vergleich: Für 2023 sind demnach knapp 190 Milliarden prognostiziert. Das würde einer jährlichen Wachstumsrate von etwa 9 Prozent entsprechen.

Palo Alto Networks: der IT-Beschützer aus Kalifornien

Eine der wichtigsten und innovativsten Aktien in diesem Segment ist Palo Alto Networks. Der US-Konzern bietet eine Plattform mit verschiedenen Sicherheitslösungen. Darunter: Firewalls, die Infrastrukturen, Anwendungen, Daten und Zugriffsrechte in den weltweit größten Cloud-Umgebungen schützen.

Zudem greift Palo Alto auf Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen zurück, um sogenannte „Zero-Day-Bedrohungen“ aufzudecken. Dabei handelt es sich um Hackerangriffe, die bewusst eine beim betroffenen Unternehmen nicht bekannte IT-Sicherheitslücke ausnutzen. Die KI-Software von Palo Alto kann jene „getarnten“ Bedrohungen stoppen, die für konventionelle Lösungen gar nicht erkennbar wären.

Starke neue Zahlen 

Kein Wunder also, dass bei den Kaliforniern derzeit das Geschäft rund läuft.  Wie der US-Konzern vor wenigen Tagen bekannt gab, stieg der Umsatz im zweiten Geschäftsquartal 2022/23 (per Ende Januar 2023) um 26 Prozent auf 1,65 Milliarden Dollar.

Das Geschäft mit Abonnements und Supportleistungen („Subscription and Support“) stieg in dem Zeitraum um 29 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar. Der Umsatz rund um die verkauften Produkte („Products“) verbesserte sich indes um 14 Prozent auf 308 Millionen Dollar. Wie andere Techkonzerne profitiert also auch Palo Alto von einer längeren Kundenbindung über Abonnements und kontinuierliche Hilfsdienste.

Unterm Strich verdiente der Cybersecurity-Spezialist zwischen November und Ende Januar 84,2 Millionen Euro bzw. 0,28 Dollar pro Aktie. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum hatte Palo Alto noch einen Verlust von -93,5 Millionen Dollar bzw. -0,32 Dollar je Anteilsschein hinnehmen müssen.

Die Rückkehr in die schwarzen Zahlen ist umso beachtlicher, da auch der Firewall-Anbieter zuletzt mit höheren Kosten konfrontiert war. Doch die Nachfrage scheint so hoch zu sein, dass Palo Alto die gestiegenen Ausgaben über höhere Preise sehr gut kompensieren kann.

Und wie geht es 2023 weiter?

Für die Zukunft ist der Konzern indes optimistisch gestimmt und hat die Prognose für das laufende Geschäftsjahr (per Ende Juli 2023) nach oben geschraubt. Demnach erwartet das Management nun einen Umsatz zwischen 6,85 und 6,91 Milliarden Dollar. Das würde einem Wachstum von 25 bis 26 Prozent entsprechen.

Beim Ergebnis pro Aktie (Non-GAAP) rechnet Palo Alto nun mit 3,97 bis 4,03 US-Dollar. Zuvor hatte der Konzern hier eine Spanne zwischen 3,37 und 3,44 Dollar in Aussicht gestellt. Die bereinigte Free-Cashflow-Marge soll übrigens auf 36,5 bis 37,5 Prozent ansteigen. Bisher hatte Palo Alto hier nur 33,5 bis 34,5 Prozent prognostiziert.

Die Free-Cashflow-Marge gibt an, wie hoch der prozentuale Anteil des Umsatzes ist, der nach Abzug aller Kosten und Investitionen dem Unternehmen zur Verfügung steht (freier Barmittelzufluss). Die Kennzahl gibt also Aufschluss über die Profitabilität eines Unternehmens.

Palo Alto-Aktie: mein Fazit für Sie

Die wachsende Bedrohung durch Hacker und der dadurch bedingte Hype rund um Cybersecurity treiben die Geschäfte von Palo Alto also an. Vor allem der Optimismus in Sachen Profit kann überzeugen. Eine Dividende zahlte der Konzern bis dato aber nicht aus. Ob der neue Gewinnschub daran etwas ändern wird, blieb unklar. Ohnehin muss eine ausbleibende Dividende auch für Sie als Anleger nicht unbedingt schlecht sein, denn das Unternehmen behält sich somit mehr Geld im Haus etwa für wichtige Investitionen oder den Schuldenabbau.

Schauen wir uns noch den Aktienchart an (Kursentwicklung zwischen Anfang 2020 und dem 23.02.2023 ):



 www.aktienscreener.com

Sie sehen, dass die Aktie nach dem allgemeinen Corona-Crash im März 2020 eine deutliche Aufwärtsbewegung hingelegt hat, auch wenn es etwa Anfang 2023 zu einem Kursrücksetzer kam. Dieser wurde nun wegen der starken neuen Zahlen und der lukrativen Prognose wieder gegengekauft.

Viele Experten jedenfalls schreiben dem Papier weiteres Renditepotenzial zu. So erhöhte etwa Analyst Michael Turits von KeyBanc Capital Markets sein Kursziel für die Palo Alto-Aktie von 210 auf 230 Dollar. Zum Vergleich: In den USA ging das Papier am Donnerstag mit 188 Dollar aus dem Handel (Stand: 24.02.2023, 10:00 Uhr). Und auch Trevor Walsh von JMP Securities polierte sein Ziel von 208 auf ebenfalls 230 Dollar auf.

Meiner Meinung nach ist das Marktumfeld für Konzerne wie Palo Alto derzeit so hervorragend, dass diese Kursziele durchaus vertretbar sind. Natürlich müssen viele Unternehmen wegen der hohen Inflation derzeit ihre Kosten senken. Bei der IT-Sicherheit dürfte es jedoch zu keinen größeren Sparmaßnahmen kommen, einfach weil Hackerangriffe oftmals mit noch wesentlich höheren Kosten für die Firmen einhergehen.

Die Aktie bleibt eine starke Investment-Story – übrigens auch langfristig. Denn eines ist klar: Das Hackerproblem wird durch die steigende Abhängigkeit der Menschheit von digitalen Technologien perspektivisch eher schlimmer als besser.