US-Großbanken melden satte Gewinnsprünge

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In dieser Woche starten die Dax-Konzerne in die Berichtsaison für das zurückliegende dritte Quartal. In den USA ist sie bereits in vollem Gange. In der vergangenen Woche haben gleich mehrere US-Großbanken einen Einblick in ihre Bilanzen gewährt – und die hatten es in sich.

Insbesondere mit dem Management von Fusionen und Übernahmen verdienten die Banken zuletzt eine Menge Geld, doch auch im Investmentbanking und im Aktienhandel sprudeln die Einnahmen. Dank der aufgehellten Konjunkturlage in den Vereinigten Staaten lösten zudem mehrere Banken einen Teil ihrer Rückstellungen auf, die sie für den Fall von umfassenderen Kreditausfällen beiseitegelegt hatten.

Die Zahlen im Überblick

Den gewaltigsten Sprung nach oben schaffte die Bank of America. Sie steigerte ihren Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 63 Prozent auf 7,26 Milliarden Dollar. Die Erträge kletterten um 12 Prozent auf 22,8 Milliarden Dollar. Wells Fargo schaffte einen Gewinnsprung um knapp 60 Prozent auf gut 5,1 Milliarden Dollar. Beide Banken profitierten von der Auflösung milliardenschwerer Rückstellungen für Kreditausfallrisiken.

Morgan Stanley gelang eine Steigerung des Quartalsgewinns um 38 Prozent im Vergleich zum 3. Quartal 2020. Die Bank verzeichnete demnach einen Gewinn von fast 3,6 Milliarden Dollar. Besonders gut entwickelte sich das Investmentbanking, das ein Wachstum von 67 Prozent ausweisen konnte.

Goldman Sachs hofft auf Rekordjahr

Auch die Citigroup profitierte vom brummenden Investmentbanking: Allein in diesem Geschäftsbereich gelang ein Anstieg der Erträge um 39 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar. Insgesamt meldet die Bank einen Quartalsgewinn von 4,6 Milliarden Dollar, was einer Steigerung binnen Jahresfrist um 48 Prozent entspricht.

Bei JPMorgan stiegen die Gewinne um 24 Prozent auf knapp 12 Milliarden Dollar. Goldman Sachs verzeichnete einen Anstieg um 63 Prozent auf rund 5,3 Milliarden Dollar. Das lag deutlich über den Erwartungen der Analysten: Sie hatten im Schnitt mit 10,11 Dollar Gewinn je Aktie gerechnet, tatsächlich erzielte das Geldhaus 14,93 Dollar pro Aktie.

Insgesamt verzeichnet Goldman Sachs für die ersten neun Monate des Jahres Rekordergebnisse. 2021 könnte zum erfolgreichsten Jahr in der Unternehmensgeschichte werden.

Aktien der US-Großbanken bei Anlegern gefragt

Kein Wunder also, dass die Aktien der US-Großbanken in diesem Jahr bei Anlegern besonders heißbegehrt sind. So hat der Wert der Wells Fargo Aktie seit Jahresbeginn um mehr als 60 Prozentpunkte zugelegt. Aktien der Bank of America sowie von Goldman Sachs verzeichnen im Jahresverlauf bislang ein Kursplus von rund 54 Prozent.

Anteilsscheine von Morgan Stanley haben seit Anfang Januar um knapp 50 Prozent an Wert gewonnen. Etwas schwächer, aber dennoch klar positiv fällt die Entwicklung bei JP Morgan aus mit etwas über 30 Prozent, die Citigroup Aktie hat im Jahresverlauf bislang 20 Prozent zugelegt.

Hierzulande wird die Deutsche Bank – das einzig derzeit im Dax notierte Geldhaus – ihre Bilanz für das abgelaufene Quartal Ende Oktober vorlegen. Auch ihre Aktie verzeichnet seit Beginn des Jahres ein Kursplus von rund 30 Prozent, allerdings auf insgesamt viel geringerem Niveau. Für das dritte Quartal rechnen Analysten im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie von 0,10 Euro.