Fraport: Rekordgewinn, aber charttechnischer Totalschaden
Mit dem Frankfurter Flughafen verbinden Sie vielleicht angenehme Urlaubserinnerungen. Sofern Sie sich die Aktie dessen Betreibers ins Depot geholt haben, fällt der Rückblick eventuell nicht allzu positiv aus.
Immerhin: Endlich mehr Gewinn als vor Corona!
Der Gewinn hat zwar ein neues Rekordniveau erreicht und liegt damit erstmals höher als vor Corona. Ursache der Misere sind die Passagierzahlen, die noch nicht das Niveau der Zeit vor der Pandemie erreicht haben. Hinzu kommt aber: Klimakrise, Kriege und Streiks bei der Lufthansa sind wenig geeignet, die Bullen bei Laune zu halten.
Umsatz- und Gewinnentwicklung Fraport (jährlich); Quelle: aktienscreener.com
Charttechnischer Totalschaden!
Die Fraport-Aktie ist aus einem abwärtsgerichteten Trendkanal nach unten weggebrochen. Die Kurslücke nach Bekanntgabe der Quartalszahlen zeigt zudem, dass die Börsianer trotz des schwierigen makroökonomischen Umfeldes mehr erwartet haben. Schlimmer geht’s fast nimmer! Das Tief vom vergangenen Oktober ist allerdings nicht mehr allzu weit entfernt und könnte sich als Wendepunkt anbieten.
Outside Reversal möglich!
Nun deutet die fundamentale Ausgangslage mit einem Rekordgewinn und einem niedrigen Kurswert auf eine gewisse Unterbewertung hin. Das KGV 2023 liegt knapp unter 11. Idealerweise würden wir uns ein kurzfristiges Unterschreiten des zuvor genannten Oktober-Tiefs wünschen und dann mit dem nächsten Bounce nach oben einsteigen. Da es auf dem weiteren Weg nach Norden weitere Widerstände – unter anderem die bereits beschriebene Kurslücke– zu überwinden gilt, sollten Anleger hier erst einmal sehr vorsichtig agieren. Frühestens oberhalb der Verlängerung des Trendkanals sitzen die Bullen wieder im Cockpit!
Fraport-Aktie (ISIN DE0005773303) – 1 Jahr im Tageschart; Quelle: aktienscreener.com
Fazit
Der Luftverkehrssektor ist sehr krisenanfällig und volatil. Agieren Sie in der derzeitigen geopolitischen Lage besonders vorsichtig!