Fraport-Aktie: Keine Dividende trotz mehr Gewinn
Die Fraport-Aktie gehörte nach der Präsentation der Geschäftszahlen inklusive eines Ausblicks zu den Verlierern und notiert wieder unter der Marke von 50 Euro. Zum Handelsstart hatte das Papier des Flughafenbetreibers mehr als 6 Prozent verloren, im Laufe des Vormittagshandels reduzierte sich das Kursminus etwas (Stand: 19. März 2024, ca. 11.30 Uhr).
Das Geschäftsjahr 2023 hat Fraport sehr ordentlich abgeschlossen – Umsatz und Gewinn konnten gesteigert werden. Jedoch fiel der Ausblick auf das laufende Jahr höchstens solide aus. Und Anleger müssen weiterhin auf eine Dividende verzichten, die Verschuldung des MDAX-Konzerns ist nach wie vor zu hoch.
Fraport in 2023: Umsatz und EBITDA überzeugen
Mit einem Umsatz von 4,0 Milliarden Euro konnte Fraport die Erlöse aus 2022 (3,19 Milliarden Euro) um rund 25 Prozent steigern. Auch das EBITDA konnte sich in 2023 sehen lassen: Mit 1,2 Milliarden Euro lag dieses etwa 17 Prozent über dem Vorjahresniveau und auch am oberen Ende der eigenen Prognose-Spanne. Unterm Strich blieb ein Konzernergebnis von rund 431 Millionen Euro – nach 167 Millionen Euro in 2022.
Für das laufende Jahr 2024 rechnet Fraport erneut mit einem EBITDA- und Gewinn-Wachstum. Das Konzernergebnis wird zwischen 435 und 530 Millionen Euro erwartet, die EBITDA-Prognose liegt zwischen 1,26 und 1,36 Milliarden Euro. Ambitioniert: Bis 2023 soll das EBITDA auf rund 2 Milliarden Euro klettern.
Mit der Prognose für das laufende Jahr konnte Fraport nicht vollkommen überzeugen – Analysten hatten zum Teil etwas mehr erwartet. Für Enttäuschung sorgte zudem, dass der Flughafenbetreiber für 2023 – und wohl auch für 2024 – trotz der Gewinne keine Dividende ausschütten wird. Der Grund ist die „weiterhin hohe Verschuldung“.
Fraport-Aktie: Ungelöste Probleme
Die hohe Verschuldung wird Fraport noch einige Jahre begleiten. Zwar zeigte sich das Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu EBITDA zuletzt leicht verbessert (6,4 statt wie Ende 2022 6,9), trotzdem ist hier noch ein weiter Weg zu gehen. Und auch bei den Passagierzahlen läuft nicht alles optimal. Im Heimatflughafen Frankfurt lag das Aufkommen zuletzt bei 84 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau. Im Vergleich dazu lief es bei vielen Airports in Europa besser.
Für 2024 plant Fraport mit 61 bis 65 Millionen Passagieren in Frankfurt – in 2023 waren es gut 59 Millionen Fluggäste. Auf lange Sicht gibt es bei der Fraport-Aktie sicher Kurspotenzial, aber das Niveau aus der Zeit vor Corona ist weiterhin nicht im Blickfeld. Durch den hohen Verschuldungsgrad dürfte es in den kommenden Quartalen kompliziert bleiben. Und: Fraport wird sich vor allem an den Mittelfrist-Zielen messen lassen müssen.
Quelle: https://aktienscreener.com