Fraport erholt sich von den Folgen der Pandemie, zuversichtlicher Ausblick

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Bekanntlich hat keine Branche so sehr unter der Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns und sonstigen Beschränkungen gelitten wie die Reiseveranstalter. Das wirkte sich auch auf den lange Zeit erfolgsverwöhnten Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport heftig aus, der im ersten Pandemiejahr 2020 mehr als eine Halbierung seines Umsatzes und einen deutlichen Absturz in die Verlustzone verkraften musste. Obwohl auch 2021 die Pandemie noch nicht überwunden war, ging es für Fraport wieder deutlich nach oben – schließlich waren nach der Verfügbarkeit von Impfungen gegen Covid-19 nicht mehr ganz so scharfe staatliche Maßnahmen vonnöten.

Rückkehr in die Gewinnzone und deutliches Umsatzplus

So erwirtschaftete Fraport im Geschäftsjahr 2021 nach Steuern wieder einen Gewinn in Höhe von 82,8 Millionen Euro nach einem Verlust von rund 658 Millionen Euro im Jahr zuvor. 2019 betrug der Gewinn noch gut 420 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) lag 2021 bei 757 Millionen Euro, auch dank staatlicher Kompensationen wegen der Corona-Krise in Höhe von 320 Millionen Euro.

Der Umsatz erholte sich um 27,8 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro, liegt damit aber ebenfalls weiterhin klar unter dem vorpandemischen Niveau von gut 3,7 Milliarden Euro im Jahr 2019. Maßgeblich für die Erholung ist naheliegender Weise in erster Linie die wieder steigende Reisetätigkeit, die sich bei Fraport in der Passagierzahl von 24,8 Millionen am Frankfurter Flughafen ausdrückt – 32 Prozent mehr als 2020, aber immer noch 65 Prozent unter dem Niveau von 2019.

Auch die Mehrzahl der internationalen Beteiligungsflughäfen trug zum Wachstum bei. Des Weiteren macht Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Schulte das eigene „strikte Kostenmanagement” mitsamt sozialverträglichem Personalabbau für die Erholung verantwortlich.

Langfristige Wachstumsziele intakt, aber erneut keine Dividende

Die langfristigen Perspektiven sieht Fraport trotz der Pandemie und der aktuellen Unsicherheiten rund um den Ukraine-Krieg unverändert positiv. Bereits für das laufende Jahr rechnet das Management mit einem weiteren Anstieg der Passagierzahlen am Flughafen Frankfurt um 55 bis 65 Prozent auf 39 bis 46 Millionen. Der Konzernumsatz soll wieder die Schwelle von 3 Milliarden Euro erreichen und das Konzernergebnis unter Berücksichtigung der geopolitischen Verwerfungen zwischen 50 und 150 Millionen Euro liegen. Angesichts des wieder zunehmenden Reiseverkehrs will Fraport wieder bis zu 1000 Beschäftigte einstellen.

Erneut keine Dividende bei Fraport

Auf die Auszahlung einer Dividende verzichtet Fraport zum dritten Mal in Folge (sofern die Hauptversammlung zustimmt) und will das Geld stattdessen für den Schuldenabbau verwenden. Obwohl die von Fraport genannten Kennzahlen im Wesentlichen den Erwartungen der Analysten entsprechen, sank der Aktienkurs, der sich im letzten Jahr bereits deutlich von seinem Pandemietief bei gut 30 Euro absetzen konnte, im Vormittagshandel um zeitweise über 5 Prozent auf etwas über 50 Euro.