Fraport meldet Frachtrekord – Passagieraufkommen auf Erholungskurs

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Es geht wieder aufwärts an Deutschlands größtem Flughafen: Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport zieht mit Blick auf das zurückliegende Jahr eine positive Bilanz.

Fraport meldet Rekordjahr beim Frachtaufkommen

Insgesamt zählte der Flughafen für 2021 fast 25 Millionen Passagiere. Damit fällt das zweite Corona-Jahr deutlich besser aus als das erste, das Passagieraufkommen steigerte sich im Vergleich zu 2020 um knapp ein Drittel. Dass man vom Vorkrisenniveau dennoch weit entfernt ist, zeigt der Vergleich mit 2019: Damals zählte das Drehkreuz am Main mehr als 70 Millionen Passagiere pro Jahr und damit fast dreimal so viele wie zuletzt.

Deutlich besser als im Passagiergeschäft läuft es unterdessen im Frachtverkehr. Hier konnte die transportierte Fracht um fast 19 Prozent gesteigert werden auf gut 2,3 Millionen Tonnen – ein neuer Rekord, der selbst das Vorkrisenjahr 2019 um 8,9 Prozent übertreffen konnte.

Experten erwarten weitere Erholung 2022

Experten gehen davon aus, dass sich die Lage im Luftverkehr im neuen Jahr weiter normalisieren dürfte. Bereits das vergangene Jahr hat gezeigt, dass die Reiselust ungebrochen ist, wobei die Auswahl der Reiseziele stärker an die Pandemiebedingungen gekoppelt wird: Entscheidend sind beispielsweise Einreisebestimmungen mit Blick auf Impfstatus oder Quarantäneregeln, aber auch Mittelstreckenziele sind bei Urlaubern oftmals beliebter als Fernreisen.

Dennoch: Als die USA im November ihre Flughäfen nach fast zwei Jahren wieder für ausländische Reisende öffneten, war der Ansturm riesig, auch in Frankfurt. Trotz der sich seit Ende November ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus zählte Fraport zudem ein steigendes Passagieraufkommen gerade im Dezember: 2,7 Millionen Passagiere wurden allein im Schlussmonat des Jahres in Frankfurt abgefertigt.

Lufthansa streicht Winterflugplan zusammen

Die Lufthansa, die ihren Hauptstandort am Frankfurter Flughafen hat, hatte über die Feiertage indes mit Personalengpässen zu kämpfen: Just über Weihnachten meldeten sich so viele Piloten krank, dass mehrere Langstreckenverbindungen gestrichen werden mussten. Betroffen waren in erster Linie Ziele in den USA.

Auch der gesamte Winterflugplan wurde in diesem Zuge zusammengekürzt, insgesamt 33.000 Flüge entfallen wegen der unkalkulierbaren Personalplanung, da die hochansteckende Omikron-Variante und unterschiedliche Quarantänebestimmungen in verschiedenen Ländern zu Engpässen in der Personalplanung führen.

Ryanair verabschiedet sich aus Frankfurt

Dass Lufthansa-Chef Carsten Spohr kurz vor Jahresende zudem öffentlich beklagte, die Lufthansa hätte gern noch weitere 18.000 Flüge gestrichen, die sie aber durchführen müsse, um ihre Start- und Landeslots in der EU nicht zu verlieren, sorgt bei der Konkurrenz für Spott: Die Billigairline Ryanair forderte die Lufthansa auf, nicht benötigte Slots freizugeben und an Konkurrenten abzutreten, die diese mit günstigeren Flugtickets attraktiver machen und ausfüllen könnten.

Preisdumping erwartet Ryanair allerdings auch für sich selbst: Weil Vergünstigungen auslaufen und Preise angehoben werden, verabschiedet sich der irische Billigflieger zum Flugplanwechsel Ende März vom Standort Frankfurt und zieht die bislang dort stationierten 5 Maschinen ab, um sie auf andere Flughäfen zu verteilen. Man wird es wohl verschmerzen können – zumal Fraport darauf verweist, dass die Preissteigerung zum Jahreswechsel mit 4,3 Prozent im europäischen Vergleich der Drehkreuze sehr moderat ausfalle.

Irischer Billigflieger rechnet mit beträchtlichem Fehlbetrag

Während der MDax-Konzern sich wohl weiter auf Erholungskurs befindet, geht man bei Ryanair davon aus, dass die Zahlen für das laufende Geschäftsjahr noch schlechter ausfallen dürften als bislang angenommen: War man bisher von einem Fehlbetrag von 100 bis 200 Millionen Euro ausgegangen, kalkuliert die Airline nun mit einem Minus zwischen 250 und 450 Millionen Euro und verweist diesbezüglich auf die anhaltende Pandemielage. Das Geschäftsjahr von Ryanair läuft zu Ende März 2022 aus.

Die Ryanair Aktie liegt nach einem turbulenten Jahresverlauf auf Jahressicht derzeit knapp 10 Prozent im Plus. Die Fraport Aktie konnte im gleichen Zeitraum um rund 40 Prozentpunkte zulegen.