Delta Air Lines – Starke Quartalszahlen, vorsichtiger Ausblick

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Nicht ganz einfach zu interpretieren sind die heute veröffentlichten Zahlen der US-Fluggesellschaft Delta Air Lines: Einerseits hat die Bilanz des dritten Quartals die Erwartungen leicht übertroffen, andererseits wurde für das Gesamtjahr die Gewinnprognose nach unten korrigiert. Entsprechend uneinheitlich präsentiert sich die Aktie.

Umsatzrekord dank robuster Nachfrage

Im am 30. September 2023 abgelaufenen dritten Quartal (Q3) des Geschäftsjahres 2023 hat Delta Air Lines den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 15,49 Milliarden US-Dollar gesteigert – den höchsten Wert in der Geschichte des in Atlanta beheimateten S&P 500-Konzerns. Der um Raffinerieverkäufe an Drittparteien bereinigte Umsatz stieg sogar um 13 Prozent auf 14,55 Milliarden Dollar und lag damit genau im Bereich der Analystenerwartungen.

Besonders gut lief es im internationalen Passagiergeschäft, wo der Umsatz um 35 Prozent nach oben schnellte. Bei den US-Inlandsflügen wurde das Vorjahresquartal um 6 Prozent übertroffen. Insgesamt erhöhten sich die Erlöse im Passagierbereich – dem Kerngeschäft von Delta Air Lines – im Vorjahresvergleich um 14 Prozent auf 13,12 Milliarden Dollar. Hingegen sank der Frachtumsatz um 36 Prozent auf 154 Millionen Dollar. Die übrigen Umsätze, zu denen die unternehmenseigene Ölraffinerie zählt, blieben weitgehend stabil bei 2,22 Milliarden Dollar (minus 2 Prozent).

Gewinn viel höher als im Vorjahr

Sehr überzeugend fielen in Q3 die Gewinnzahlen von Delta Air Lines aus, was auch mit einem binnen Jahresfrist um 21 Prozent gefallenen bereinigten Kraftstoffpreis sowie einer signifikant höheren Nachfrage nach teureren Premium-Sitzen zusammenhängt. So verbesserte sich nach der US-amerikanischen GAAP-Bilanzierung das operative Einkommen um 36 Prozent auf 1,98 Milliarden Dollar, die operative Marge erhöhte sich von 10,4 auf 12,8 Prozent. Das Nettoeinkommen lag mit 1,11 Milliarden Dollar um satte 59 Prozent über dem Vorjahreswert und das verwässerte Ergebnis je Aktie stieg von 1,08 auf 1,72 Dollar.

Nach der bereinigten Non-GAAP-Berechnung legte das operative Ergebnis um 32 Prozent auf 1,96 Milliarden Dollar zu (operative Marge: 13,5 nach 11,6 Prozent) und das Nettoeinkommen um 35 Prozent auf 1,31 Milliarden Dollar. Der verwässerte Gewinn je Aktie lag mit 2,03 Dollar (Vorjahr: 1,51 Dollar) höher als die von Analysten im Schnitt berechneten 1,97 Dollar.

Gewinnprognose leicht gesenkt, Aktie trotzdem im Plus

Für das vierte Quartal erwartet das Management von Delta Air Lines ein Umsatzplus von 9 bis 12 Prozent bei einer bereinigten operativen Marge von 9 bis 11 Prozent und einem bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 1,05 und 1,30 Dollar. Der vorausgesagte Rückgang der Werte gegenüber Q3 wird in erster Linie mit den zuletzt wieder deutlich gestiegenen Kerosinpreisen begründet.

Im gesamten Geschäftsjahr 2023 soll der Umsatz um etwa 20 Prozent steigen und damit das obere Ende des bisher in Aussicht gestellten Zuwachses von 17 bis 20 Prozent erreichen. Dafür liegt der neue Zielwert für die bereinigte operative Marge mit 11,5 Prozent etwas unter den bisherigen 12 Prozent. Das gilt ebenso für den bereinigten Gewinn je Aktie, der nun nur noch 6 bis 6,25 Dollar erreichen soll (zuvor: 6 bis 7 Dollar). Die Delta Air Lines-Aktie hat sich seit Jahresbeginn um knapp 10 Prozent verbessert, auf die heutigen Zahlen reagiert sie wechselhaft: Direkt nach Bekanntgabe ging es um etwa 1,5 Prozent nach unten auf 33 Euro, doch kurz nach dem US-Börsenstart steht inzwischen ein deutliches Plus von rund 2 Prozent auf etwa 34,30 Euro zu Buche.