Deshalb bleiben uns Währungsgewinne erhalten

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In meinem gestrigen Artikel hatte ich Ihnen gezeigt, dass Sie mit einem Investment in US-Aktien oder US-Indizes (zum Beispiel den S&P 500) seit Jahresbeginn satte +13,45 % Währungsgewinne verbuchen konnten. Wenn sich die betreffende Aktie überhaupt nicht bewegt. Wenn diese steigt und/ oder Dividenden ausschüttet, ist es natürlich entsprechend mehr.

Natürlich sind die Währungseffekte keine Einbahnstraße: Sollte der Euro gegenüber dem Dollar wieder an Wert gewinnen, müssten Sie einen Teil dieser üppigen Währungsgewinne wieder abgeben.

Deshalb bleiben uns Währungsgewinne erhalten

Allerdings spricht einiges dafür, dass die USA aus der aktuellen Krise gestärkt und Europa deutlich geschwächt hervorgehen dürfte, sodass die Dollar-Stärke voraussichtlich keine Eintagsfliege sein wird.

Auch bei der Straffung der Geldpolitik hat die US-Notenbank die Nase vorn (das bedeutete: höheres Zinsniveau, geringere Geldmenge), was grundsätzlich für eine anhaltende Dollarstärke spricht. Kleinere Gegenbewegungen kann es aber immer wieder geben. Davon sollten Sie sich aber nicht verrückt machen lassen.

Deutsche und US-Börsen im Vergleich: der Sieger ist klar

Schauen wir uns die sehr unterschiedliche Performance von DAX und dem US-Leitindex S&P 500 in Euro (nur das zählt für uns Euro-Anleger!) seit Jahresbeginn einmal an (Stand Handelsschluss 30.09.2022):

DAX und S&P 500 (in Euro): Der US-Index (unten) hat die Nase weit vorn!

Quelle: stockcharts.com

Während der DAX einen Verlust von -23,74 % produziert hat, sind es beim S&P 500 in Euro nur -13,31 %. Hier müsste ich fairerweise noch rund 2 % Dividenden einrechnen, da sich der DAX diese ja auch einrechnet, der S&P 500 als Kursindex aber nicht.

Stichtag im Vergleich ist ungünstig gewählt

Am Ende ist der Verlust beim S&P 500 also nur halb so hoch wie beim DAX. Aber es ist immer noch ein Verlust. Dazu muss ich folgendes einwenden: Der Stichtag 30.09. für eine solche Betrachtung ist in der Regel extrem ungünstig, da zu dieser Zeit des Börsenjahres die schwächste saisonale Periode endet.

Mit anderen Worten: die Bilanz könnte allein bedingt durch den Stichtag kaum schlechter ausfallen. Ich bin mir sicher, dass diese Ende Oktober oder Ende Dezember deutlich besser ausfiele.

Diese US-Aktien schneiden noch viel besser ab als der US-Index

Außerdem wird die Bilanz aber auch dann besser, wenn Sie stabile US-Einzeltitel als Investment verwenden. Und eben nicht den Index S&P 500, der auch besonders schwache Technologie-Aktien enthält. Wie der Vergleich mit dem DAX dann ausfällt, das schauen wir uns morgen genauer an.

Ich hoffe jedoch, Sie haben das Grundprinzip verstanden: mit einem Investment in den USA schneiden Sie gerade in diesem schwachen Börsenjahr VIEL besser ab als mit heimischen Aktien. Wie dabei am Ende schöne Gewinnen entstehen können, dazu morgen mehr.