MBB: Value-Schnäppchen mit soliden Zahlen

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Heute möchte ich mit Ihnen noch auf ein weiteres Unternehmen blicken, das sich in dieser Woche im Rahmen des Deutschen Eigenkapitalforums in Frankfurt präsentiert hat und dabei einen guten Eindruck hinterließ. Es handelt sich dabei um die mittelständische Beteiligungsgesellschaft MBB. 

Das Unternehmen hat kürzlich solide Zahlen für die ersten neun Monate dieses Jahres vorgelegt, verfügt über eine prall gefüllte Kasse und ist ein echtes Value-Schnäppchen. Blicken wir zunächst auf die Zahlen:

Neun-Monats-Zahlen im Fokus

MBB steigerte den Umsatz in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 8,2% auf 691,0 Mio. Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) ist jedoch im gleichen Zeitraum zurückgegangen.

Der Rückgang der bereinigten EBITDA-Marge auf 7,2% ist insbesondere auf einmalige projektbezogene Belastungen bei der börsennotierten MBB-Tochter Friedrich Vorwerk zurückzuführen.

Die Nettoliquidität (Kassenbestand abzüglich Bank­schul­den) von MBB lag Ende September bei 320,6 Mio. Euro. Damit deckt die Nettoliquidität aktuell mehr als 75% des gesamten Börsenwerts ab (hinzu kommt der Wert der Beteiligungen).

Warum MBB ein Value-Schnäppchen ist 

Die jüngsten MBB-Zahlen verdeutlichen, dass die meisten Töchter kein Wachstumsproblem haben, sondern ein kurzfristiges Profitabilitätsproblem. Das wiederum gilt vor allem für die Energieinfrastruktur-Tochter Friedrich Vorwerk (beim Bau der deutschen LNG-Terminals musste es nach Kriegsausbruch in der Ukraine extrem schnell gehen, was bei Vorwerk zu Fehlern in der Auftragskalkulation geführt hat).

Zeigt das Unternehmen zukünftig, dass hohes Umsatzwachstum und volle Auftragsbücher auch bei hohen Margen möglich sind, könnte das einen massiven Schub für die MBB-Aktie zur Folge haben.

Auch ein möglicher Börsengang der IT-Sicher­heits-Tochter DTS hat das Potenzial, für einen deutlichen Anstieg der MBB-Aktie zu sorgen. Da auf der anderen Seite mögliche Negativ­szenarien auch mit Blick auf die hohe Netto-Cash-Position aus meiner Sicht bereits eingepreist sind, ist das Chance/Risiko-Profil bei MBB sehr interessant.

Das verdeutlicht auch die nachfolgende Musterrechnung zum Nettoinventarwert (NAV): Der aktuelle Börsenwert von MBB liegt bei 422 Mio. Euro. Ziehen wir davon den Kassenbestand abzgl. Schulden in Höhe von 321 Mio. Euro ab, bleiben 101 Mio. Euro. Demgegen­über stehen 238 Mio. Euro, die allein der MBB-Anteil an den börsennotierten Töchtern Delignit, Aumann und Vorwerk wert ist.

Zusätzlich verfügt MBB noch über einige nicht börsennotierte Töchter. Dazu zählt auch der IT-Sicherheits-Spezialist DTS, der selbst konservativ gerechnet mindestens einen niedrigen dreistelligen Mio.-Euro-Betrag wert sein sollte. Folglich ist die MBB-Aktie einen Blick wert. Investoren sollten hier allerdings etwas Geduld mitbringen.