Tesla-Aktie: Rabattschlacht zur Unzeit

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Autos von Tesla sind auf deutschen Straßen längst keine Exoten mehr. Doch der Durchbruch ist teuer erkauft. Viele Milliarden hat die E-Auto-Hoffnung auf dem Weg nach oben verbrannt. Zugleich hat Tesla ein eigenes Ladenetz und eine Marke mit Strahlkraft. Doch reicht das?

Wir machen für Sie den Check! Tesla Motors wurde 2003 gegründet und hat 2008 als erstes Unternehmen ein Automobil mit einer Batterie aus Lithium-Ionen-Zellen auf den Markt gebracht: den Tesla Roadster, der bis 2012 gebaut wurde. Die aktuelle Angebotspalette umfasst die Limousine Model S, den sportlichen Geländewagen Model X und Model 3 und Y für den Massenmarkt. Tesla notiert seit 2010 an der Börse.

Rabattschlacht kommt zur Unzeit

Tesla hat in den ersten 9 Monaten den Umsatz um 25% auf 71,6 Mrd $ erhöht. Automobilverkäufe legten um 5% im Quartalsvergleich zu. Dieses Jahr wurden 1,32 Mio Fahrzeuge ausgeliefert. Ein Zuwachs von 40% konnte beim Verkauf selbst erzeugter Energien erzielt werden. Hierbei wurden 4,5 Mrd $ eingenommen. Der Gewinn je Aktie gab um 20% auf 2,04 $ nach. Im Quartalsvergleich ist dieser um 44% rückläufig. Die Produktion des Modells S/X gab um 31% nach. Um 20% erhöhte sich diese beim Model 3/Y. Die Anzahl der Supercharger legte um 31% zu.

Mit dem Zwischenergebnis hat CEO Musk eingeräumt, seine Wachstumspläne bis auf Weiteres aufgeben zu müssen. Er wolle nicht mit Vollgas in die Krise fahren. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse wurden die Verkaufspreise im Heimatmarkt USA gesenkt. Das Model 3 wird für 1.250 $ weniger angeboten. Die Mindererlöse sollen perspektivisch durch Services, wie Software-Updates, eingespielt werden. Als große Wachstumsbremse gelten die gestiegenen Zinsen, die die Investitionen deutlich verteuern.

So wird die Fabrik in Mexiko aus Kostengründen verlangsamt gebaut. Auch der Cybertruck wird anstelle der geplanten Einführung in diesem Jahr auf 2025 verschoben.

Tesla muss sich weiter strecken

Ab 2027 soll in der Gigafactory in Brandenburg ein neuer Tesla mit einem Zielverkaufspreis von 25.000 $ vom Band laufen. In diesem Jahr sollen insgesamt 1,8 Mio Fahrzeuge verkauft werden. Zum Gewinnausblick hält sich der Konzern bedeckt.

Perspektivisch sollen Kosteneinsparungen und die KI für höhere Gewinne sorgen. Diese Pläne zeigen: Tesla muss sich weiter strecken, um seine Position behalten zu können. Auch die Preiskämpfe belasten. Auf eine Dividende können Anleger bei Tesla noch lange warten.