Tesla-Aktie: Warum Elon Musks Vision jetzt in Gefahr ist!

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„Ich will die Welt retten und besser machen.“ Dieses Credo stammt – Sie werden es schon ahnen – von Elon Musk. Der Tesla-Chef jedenfalls machte in den letzten Jahren kein Hehl daraus, wo er seinen E-Autobauer in Zukunft sieht: an der Spitze.

Und tatsächlich: Die Kalifornier gelten als Vorreiter der neuen Elektromobilität – sowohl in Sachen Technologie als auch beim Marketing. Kein Wunder also, dass Tesla viele Monate lang den globalen Stromer-Markt dominierte. Doch nun scheint die Erfolgsstory Risse zu bekommen.

Tesla-Absatz in Q2 rückläufig

Schauen Sie: Für das zweite Quartal hat Tesla erstmals seit Längerem einen Rückgang des Absatzes bekannt geben müssen. Demnach lieferte der E-Autobauer in Q2 nur noch 254.695 Fahrzeuge aus. Zum Vergleich: In Q1 waren es noch rund 310.000 gewesen.

Tesla wurde zuletzt mit einer ganzen Palette an Problemen konfrontiert. So hatte man in China wegen der dortigen Corona-Lockdowns die Produktion vorübergehend auf Eis legen müssen. Hinzu kamen Störungen bei den Lieferketten.

Hohe Kosten: Musk warnte gar vor Insolvenz

Aber das ist längst noch nicht alles: Auch in Deutschland lief es für die Kalifornier nicht allzu rosig. So musste Musk einen temporären Produktionsstopp in der neuen Gigafactory im brandenburgischen Grünheide verkünden, auch um die dortigen Fertigungslinien zu optimieren.

Zudem wies der Milliardär darauf hin, dass Grünheide ein gigantischer Geldverbrennungsofen sei. Musk begründete das unter anderem mit der Inflation und den hohen Personalkosten. Da es auch in der Fabrik im texanischen Austin Probleme auf der Kostenseite gebe, wolle man konzernweit 3 bis 3,5 Prozent der Stellen streichen, so der Unternehmer.

Musk jedenfalls warnte ausdrücklich davor, dass Tesla durch die vielen Krisen in Mitleidenschaft gezogen werde und im schlimmsten Falle sogar eine Insolvenz möglich sei. Diese wolle man aber nun mit einem Kostenprogramm abwenden.

Bilanzpräsentation am 20. Juli

Es kommt freilich nicht selten vor, dass Elon Musk solch warnende Töne anschlägt. Normalerweise bemüht er sich eher um Optimismus. Die Krise bei Tesla scheint also durchaus tiefgreifend zu sein. Klar: Wie viele andere Unternehmen wird auch Tesla aktuell von den äußeren Umständen bedroht, sei es die Corona-Politik in China, die hohen Energiepreise oder die Angst vor einer Rezession. Musk kann man zumindest diese Probleme nicht wirklich anlasten.

Trotzdem könnte der Konzern jetzt in die Bredouille geraten. Achten Sie deshalb unbedingt auf den 20. Juli. Dann will Tesla nämlich seine Bilanzzahlen zum zweiten Quartal präsentieren. Es bleibt spannend, inwieweit sich die Probleme auf Umsatz und vor allem den Profit auswirken werden. In den Vorquartalen jedenfalls gelang es den Kaliforniern trotz der damals schon existierenden allgemeinen Belastungen den Gewinn nach oben zu schrauben.

Chinas Hersteller blasen zum Angriff: BYD zieht an Tesla vorbei

Übrigens: Tesla bekam im ersten Halbjahr noch einen weiteren Tiefschlag ab. So war Musks Unternehmen zwischen Anfang Januar und Ende Juni nicht mehr der größte E-Autobauer der Welt. Diesen Titel musste man nun an den chinesischen Wettbewerber BYD abgeben.

Chinas Stromer-Gigant setzte im ersten Halbjahr 641.350  Fahrzeuge ab – ein Plus von mehr als 300 Prozent. Zum Vergleich: Tesla kam in dem Zeitraum auf rund 564.000 ausgelieferte Autos. BYD kam zugute, dass dessen Fabriken kaum in jenen Regionen liegen, die in den letzten Monaten von den Corona-Lockdowns betroffen waren.

Aber auch unabhängig davon erwarten viele Analysten, dass BYD und andere chinesische Hersteller in den nächsten Monaten und Jahren ordentlich aufholen werden. Auch weil die Chinesen mit ihren relativ günstigen Fahrzeugen zunehmend das Exportgeschäft im Blick haben. Für Tesla könnte das die eigentlich schlechte Nachricht dieser Tage sein.