SpaceX: Warum die Raumfahrt Musks stärkste Vision ist!

Inhaltsverzeichnis

Ganz ehrlich: Wenn Sie den Namen Elon Musk hören, an was denken Sie in diesen Tagen als erstes? Wahrscheinlich kommt Ihnen zunächst das Debakel rund um die Twitter-Übernahme, die abermals heftige Kritik am Führungsstil des Milliardärs und die Auswirkungen auf die Tesla-Aktie in den Sinn.

Heute wollen wir diese prekären Themen einmal ins Abseits stellen und uns auf ein anderes Musk-Projekt konzentrieren, dessen Zukunftsperspektive noch wesentlich weitreichender ist als Kurznachrichten oder Elektroautos. Sie werden es schon ahnen: Es geht um SpaceX.

SpaceX wertvollster Nicht-Börsenkonzern der Welt

Vor wenigen Tagen hat der US-Sender CNBC berichtet, dass die Bewertung der Raumfahrtfirma im Zuge einer neuen Finanzierungsrunde auf 137 Milliarden Dollar gestiegen ist. Demnach hatten der Wagniskapitalgeber Andreessen-Horowitz und andere Investoren weitere 750 Millionen Dollar in das Musk-Unternehmen gesteckt.

Mit einer Bewertung von 137 Milliarden Dollar ist SpaceX der weltweit wertvollste Konzern, der nicht an der Börse gelistet ist. Als Anleger können Sie trotzdem über Umwege auf die Firma setzen. Dazu aber gleich mehr.

Die Privatisierung der Raumfahrt

Zunächst: Um die Bedeutung von SpaceX zu erfassen, lohnt sich ein Blick in die Geschichte. Nach der ersten Mondlandung im Jahr 1969 gab es in den USA einen regelrechten Raumfahrt-Hype, auch angetrieben durch das Konkurrenzspiel zwischen Washington und Moskau.

Doch der Enthusiasmus verflog schneller als gedacht und plötzlich standen die horrenden Steuerausgaben des US-Raumfahrtprogramms im Zentrum der Kritik. Bereits vor einigen Jahrzehnten hatten Experten deshalb die NASA aufgefordert, in Zukunft auf private Akteure zu setzen, um die Raumfahrt zu kapitalisieren und die Belastungen für den Steuerzahler zu minimieren.

Musk will mit SpaceX auf den Mars

Und genau auf diesem Grundgerüst basiert das heutige Erfolgsmodell SpaceX. Die Firma ist inzwischen der wichtigste westliche Akteur zur Etablierung der privaten Raumfahrt. Dem Unternehmen stehen als Kooperationspartner und Ausrüster der NASA und ESA praktisch alle Türen offen.

Elon Musk, der das Unternehmen 2002 mitbegründet hatte, will mit der Technologie von SpaceX die Menschheit „multiplanetar“ machen – also zum Beispiel den Mars kolonialisieren.  Um dieses ambitionierte Ziel in die Tat umzusetzen, braucht es Raumfahrzeuge, die genügend Material sowie Menschen über lange Strecken transportieren können und gleichzeitig relativ effizient und günstig sind.

Der Clou: SpaceX bietet mit seiner „Falcon 9“ eine wiederverwendbare Rakete. Diese kann bemannte oder unbemannte Raumschiffe ins Weltall befördern und anschließend zur Erde zurückgebracht und mehrfach eingesetzt werden. Das spart enorme Kosten ein.

„Falcon 9“ als Sattelitenträger

Klar: Die Reise zum Mars ist bis dato Zukunftsmusik und dürfte wenn überhaupt erst in den 30er Jahren Realität werden. Die Raketen von SpaceX sind allerdings auch für naheliegendere Anwendungen geeignet. So hilft die „Falcon 9“ beim Transport von Versorgungsgütern zur Internationalen Raumstation ISS, bei privaten Trips in den Orbit und bei der Etablierung eines gigantischen Satellitennetzwerks.

Hier offenbart sich das derzeit wichtigste Standbein von SpaceX. Denn Musks Firma nutzt ihre Raketentechnologie, um ein eigenes Satellitenkonstrukt aufzubauen. Namentlich: Starlink. Ende 2022 hatte SpaceX rund 3.370 Starlink-Satelliten im Erdorbit installiert und war damit der größte private Satellitenbetreiber der Welt. In den nächsten Jahren sollen weitere 22.000(!) Satelliten hinzukommen.

Im Fokus steht Musks Vision von einem Internet für alle. Die Starlink-Trabanten sollen nämlich Satelliteninternet auf der gesamten Welt ermöglichen – überall, auch in Regionen, in denen bislang keine Verbindung zur Verfügung stand. Der Milliardär jedenfalls sieht darin beachtliches Geschäftspotenzial. Künftig soll SpaceX vor allem mit Starlink einen jährlichen Umsatz von 30 bis 50 Milliarden Dollar erzielen.

Gelingen kann das freilich nur dann, wenn viele Unternehmen und deren Endkunden auf das Satelliteninternet aus dem Hause Musk zurückgreifen. Entsprechend muss SpaceX gerade in der Anfangszeit die Zugangspreise für das Satelliteninternet niedrig halten, um Kunden anzulocken.

Auch wenn SpaceX keine konkreten Ergebniszahlen veröffentlicht, dürften diese Vergünstigungen gepaart mit den hohen Investitionen dazu führen, dass Starlink wohl noch jahrelang rote Zahlen schreiben wird. Wann das Satellitennetzwerk die Gewinnschwelle überschreiten wird, steht also wortwörtlich in den Sternen.

Mein Fazit für Sie

SpaceX ist meiner Meinung nach die Firma aus dem Musk-Imperium mit dem größten Potenzial. Das hat beileibe nicht nur mit dem Satellitennetzwerk Starlink zu tun, sondern vor allem mit der langfristigen Entwicklung der Raumfahrt.

Schauen Sie: Es ist gut möglich, dass SpaceX im 21. Jahrhundert einer der wichtigsten Wegbereiter der Menschheit wird, wenn es darum geht, andere Planeten zu besuchen oder gar zu bewohnen. Zudem könnte SpaceX dazu beitragen, wichtige metallische Rohstoffe auf Himmelskörpern zu fördern und zur Erde zu bringen.

Ob und wann SpaceX an die Börse kommen wird, steht aktuell jedoch noch nicht fest. Musk hatte mehrmals betont, dass ein IPO erst dann infrage kommen würde, wenn die Mars-Mission abgeschlossen und das Unternehmen rentabel sei. Gut möglich aber, dass der Milliardär vorher bereits das Starlink-Geschäft abspaltet und separat an die Börse bringt.

Wollen Sie darauf nicht warten, sollten Sie sich die Aktie der Google-Holding Alphabet anschauen. Google hatte nämlich 2015 eine hohe dreistellige Millionensumme in die Raumfahrtfirma investiert, um sich frühzeitig Zugriff auf die SpaceX-Satelliten zu verschaffen.

Inzwischen baut Musks Firma Satelliteninternet-Bodenstationen in Cloud-Rechenzentren von Google auf. Und selbstredend sollen auch Googles neue „Android“-Betriebssysteme auf Starlink zurückgreifen können.

Über die Alphabet-Aktie können Sie also zumindest anteilig auf SpaceX wetten.