DAX klettert beflügelt durch Notenbanken

DAX klettert beflügelt durch Notenbanken
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Die gestrige Sitzung der US-Notenbank Fed hat neben dem Technologieindex Nasdaq am heutigen Vormittag auch dem DAX deutlichen Auftrieb verliehen. Kurz nach Handelsstart kletterte der deutsche Leitindex auf mehr als 15.400 Punkte – und damit auf den höchsten Stand seit Februar 2022.

Zwar war der Zinsschritt der Fed von 0,25 Prozentpunkten alles andere als eine Überraschung. Doch die anschließende Pressekonferenz von Notenbank-Chef Powell überzeugte Anleger und Analysten. Er bestätigte den Rückgang der Inflation und nährte damit die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Leitzinsanhebungen. Und es geht munter weiter: Heute schauen die Anleger auf die Notenbank-Sitzung der Europäischen Zentralbank EZB am Nachmittag.

EZB ist nun am Zug – noch mehr Hoffnung für Anleger?

Nach der Notenbank-Sitzung ist vor der Notenbank-Sitzung: Bereits am heutigen Nachmittag blicken alle Anleger-Augen gespannt auf die EZB. Auch hier gibt es klare Vorstellungen zum anstehenden Zinsschritt – eine Anhebung des Leitzinses um 0,5 Prozent scheint beschlossen und wird von allen Seiten erwartet.

Wie bereits bei der Fed gestern werden Anleger auch bei der EZB und ihrer Chefin Christine Lagarde vor allem auf die exakte Wortwahl bei der anschließenden Pressekonferenz achten. Dabei geht es um Nuancen: Welche Zinsschritte sind im März und danach wahrscheinlich? Wie schätzt Lagarde die Situation der Inflation ein?

Hier gibt es für den späten Nachmittag vor allem zwei denkbare Szenarien: Sollte die EZB die zuletzt recht deutlich gesunkene Inflation in der Eurozone honorieren und eine baldige Reduzierung oder gar ein Ende der Zinsschritte in Aussicht stellen, dürfte das den DAX stützen und dieser neue Jahreshochs anvisieren. Tritt Lagarde eher als Mahnerin auf und malt pessimistischere Szenarien für die kommenden Monate, müssen Anleger mit einem Kursdämpfer rechnen.

DAX: Mittelfristig bleiben die Aussichten gut bis sehr gut

Mit über 15.400 Punkten rückt der DAX momentan schneller an sein Allzeithoch (16.271 Punkte Anfang 2022) heran als zum Jahreswechsel erwartet worden war. Der mittelfristige Trend ist stabil – unabhängig von den Sitzungen der Notenbanken.

Der Anleger-Fokus liegt wie schon im vergangenen Jahr häufig auf den Sitzungen von Fed und EZB. Dabei stellt sich im Grunde nicht die Frage, wie es für DAX und Co. in 2023 weitergeht. Die Geldpolitik der Notenbanken entscheiden derzeit lediglich über das Wann.