Bauernproteste und der DAX

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So turbulent sind wir selten in ein Jahr gestartet. Erst das Erdbeben und Flugzeugunglück in Japan. Jetzt in auch noch Franz Beckenbauer gestorben. Und während die Landwirte in Deutschland protestieren, tritt die französische Regierung zurück.

Die Bauernregel des DAX

Die Nachrichten haben den DAX nicht sonderlich interessiert. Viel wichtigere Stellschrauben werden im Hintergrund bewegt. Nichts ist so wichtig, wie die erste Woche im DAX eines jeden Jahres. Denn hieraus lässt sich oft genug ableiten, wie das restliche Jahr verlaufen kann.

Startet der DAX besonders stark in die erste Handelswoche, so endet er auch meist mit gutem Plus. Geht es dagegen direkt zum Anpfiff des neuen Jahres nach unten, zieht sich dieses Muster gerne durch das restliche Jahr. Was können wir also nach den ersten Tagen bilanzieren?

DAX im Tageschart 8.1.24

Hier sehen Sie die Xetra-Kurse der letzten 20 Handelstage. Markiert habe ich den Startschuss ins neue Handelsjahr. Heute bauen wir die 5. Kerze. Bislang ist die Tendenz leicht negativ, aber nahezu auf Augenhöhe mit den Startkursen.

(Quelle: Tradingview.com)

Was direkt auffällt: Am 1. Handelstags gab es deutliche Bewegungen nach oben und unten. Letztlich schlossen die Kurse mit leichtem Minus. Erst der 2. Handelstag sorgte dann schon für mehr Aufsehen. Es ging über 250 Punkte nach unten. Zu einer Zeit, in der gerne einmal gesagt wird, dass die wichtigen Fondsmanager noch im Winterurlaub sind.

Das Echo folgte prompt in den nächsten Tagen. Der DAX kämpft sich Stück für Stück wieder nach oben. Wenn wir das jetzt auf das ganze Jahr hochrechnen, könnte es deutliche Schwankungen nach unten geben, eher wir am Ende vielleicht wieder dort stehen, wo es losging.

Wenn wir beim Thema ungeliebte Regierungen sind, liegt der Vergleich nahe: Ein bisschen so wie die Große Koalition. Etwas Wirbel und am Ende in erster Linie Stillstand.

Was macht das schwarze Gold?

Den Stillstand gab es heute auch vielerorts auf den Straßen. Nachdem sich den Landwirten auch noch Spediteure und Handwerker anschlossen. Während die einen gegen gestrichene Dieselsubventionen demonstrieren, sinkt der Rohölpreis weiterhin. Seit dem Jahreshoch im September kennen die Kurse nur eine Richtung.

Bald sind wir wieder in der Zone um 68 US-Dollar bei WTI angekommen. Dort drehte das US-Rohöl die letzten 6 Mal in Folge wieder nach oben! Das würde jetzt auch wieder zur Saisonalität passen. Üblicherweise laufen die WTI-Preise im Januar eher seitwärts, bis sie dann im Februar anziehen und Anfang März den Höhepunkt erreichen. Das ist zumindest der Schnitt der letzten 10-15 Jahre. Wir uns das demnächst hier noch genauer anschauen. Jetzt dürfen sich die Kurse noch mehr unserer Kaufzone annähern.