Caterpillar – schweres Gerät fürs Depot

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Die Aktie des US-amerikanischen Baumaschinen-Herstellers Caterpillar (WKN: 850598) ist nach allgemeiner Überzeugung auch für eher konservative Anleger geeignet. Diese wurden bislang belohnt durch eine erfreulich gute Wertentwicklung und ordentliche Dividenden. Ob dies so bleibt?

Anbaggern

Ob über Tage oder unter Tage oder in Mittelerde – schweres Gerät von Caterpillar ist (fast) immer dabei. Die US-Amerikaner stellen Bau- und Untertagebaumaschinen, Diesel- und Erdgasmotoren sowie Industriegasturbinen und Diesel-Elektro-Lokomotiven her. Vertrieben werden sie unter anderem unter den Markenbezeichnungen „Cat“ und „Perkins“. Kunden sind Minenbetreiber sowie Bau- und Industriekonzerne.

Ihre Wurzeln hat die heutige Caterpillar Inc. in der im Jahr 1925 gegründeten Caterpillar Tractor Co. Weit mehr als 100.000 Beschäftigte weltweit werden vom Verwaltungssitz in Deerfield (US-Bundesstaat Illinois) aus gesteuert.

Deutlich mehr Umsatz und Gewinn in 2023

Konjunkturflaute? Noch nicht! Andere quietschen, ächzen und stöhnen, Caterpillar wuchs weiter. Eindrucksvoll bestätigt durch die kürzlich vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 und dessen letztes Vierteljahr. In 2023 verbesserten sich die Umsatzerlöse um knapp 13 Prozent auf gut 67 Milliarden US-Dollar. Im Vergleichszeitraum 2022 hatten noch um die 59,50 Milliarden Dollar in den Büchern gestanden. Der Gewinn je Aktie stellte sich auf (Achtung: Schnapszahl!) 21,21 US-Dollar nach 13,84 Dollar im davorliegenden Jahr. Der Analysten-Konsens hatte beim Gewinn je Aktie mit deutlich weniger gerechnet, der Umsatz traf fast punktgenau die Schätzungen.

Gutes 4. Quartal

Zum Wachstum spürbar beigetragen hatte das gute vierte Quartal des Unternehmens – mit einem Gewinn je Aktie von 5,23 US-Dollar (Vergleichszeitraum: 3,86 Dollar) und 17,07 Milliarden Dollar Umsatzerlöse (Vergleich: 16,60 Milliarden Dollar).

Allerdings ist nichts so alt wie die Zeitung von gestern. Klar, die blendenden Zahlen kamen überraschend. Doch für das laufende Geschäftsjahr droht Ungemach. Ein Indikator könnte die dunkle Prognose des „Verband VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen“ in Deutschland sein. Wegen der Flaute im Wohnungsbau und des wachsenden Wettbewerbs aus China erwartet der Verband einen prozentual zweistelligen Umsatzrückgang im laufenden Jahr 2024. Zwar ist Caterpillars Hauptmarkt nahe liegend nicht Deutschland oder die EU. Doch die Amerikaner werden sehr wohl mit der chinesischen Preis-Dumping-Konkurrenz ihre Probleme haben.

Wie geht es weiter mit der Caterpillar Aktie?

Wie gewohnt an dieser Stelle ein Blick auf die kürzere und längere Wertentwicklung der Cat-Aktie. Um dies vorwegzunehmen: Sie war nicht das schlechteste Investment.

Denn in den vergangenen zehn Jahren summierte sich das Plus auf gut 260 Prozent (US-Dollar-Basis). In Euro rechnende Anleger erreichten Wechselkurs-bedingt sogar einen Gewinn von gut 370 %. In den vergangenen zwölf Monaten lag der Wertzuwachs bei 70 % (in Euro) respektive 66 % (Dollar). Schließlich ist die Caterpillar Aktie im laufenden Jahr bei Dollar-Investoren und 25 % vorn, bei Euroanlegern sogar um knapp 30 %.

Da verwundert es kaum, dass die Papiere nahe dem historischen Hoch notieren. Das wurde vor wenigen Tagen bei 382 US-Dollar erreicht, der aktuelle Kurs beträgt um die 365 US-Dollar.Meine Meinung zur Caterpillar Aktie: Mit geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnissen von knapp 18 für 2024 und nahezu 17 für 2025 ist mir der Zykliker ein paar Ticken zu hoch bewertet. Die Schätzungen implizieren einen doch spürbaren Gewinnrückgang, weil das KGV im vorigen Jahr nur nahezu 15 betrug. Die Aktie ist für mich derzeit kein Kauf an angesichts des konjunkturellen Umfelds der wachsenden Konkurrenz aus China.