JPMorganChase – Gewinneinbruch im 1. Quartal und ein neues Aktien-Rückkaufprogramm
Auf die Quartalszahlen von JPMorganChase sind Anleger und Analysten stets besonders gespannt, weil die Ergebnisse der größten US-Bank für die Stimmung der Wall Street insgesamt bedeutsam sind. Mit ihren jetzt veröffentlichten Zahlen zum 1. Vierteljahr hat JPMorgan nicht gerade Optimismus versprüht. Weder für die eigene Aktie noch für die Aktienmärkte.
Obwohl die Umsätze die Erwartungen leicht übertroffen haben, sind die Gewinne kräftiger gesunken als Analysten erwartet hatten. Der Gewinn je Aktie erreichte mit 2,63 Dollar rund 10 Cents weniger als prognostiziert. Im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres ein Gewinneinbruch um 42 %, gegenüber dem Vorquartal um 21 %.
Firmenchef Jamie Dimon führte die schwachen Zahlen vor allem darauf zurück, dass JPMorgan ihre Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle um über 900 Millionen Dollar aufgestockt hat. Das habe der Großbank allein schon 23 Cents je Aktie an Gewinn gekostet, weitere 13 Cents betrugen die Einbußen im Russlandgeschäft, die aber in den kommenden Quartalen noch zunehmen und, warnte Dimon, bis zu einer Milliarde Dollar erreichen könnten.
Investmentbanking leidet unter Unsicherheiten
Auch in der Investmentsparte gab es wenig Lichtblicke, nicht zuletzt weil die Trading-Aktivitäten seit März deutlich zurückgegangen sind. Das spiegelt die erhöhte Unsicherheit der Anleger wegen des Kriegs in der Ukraine und der Zinswende in den USA. Insgesamt gingen die Erlöse dort um 35 % zurück.
Aber es gab auch positive Entwicklungen. So legten die verwalteten Kundengelder im Investmentbanking um 4 % zu und die durchschnittliche Kreditsumme sogar um 14 %. Für die Aktie von JPMorgan besonders wichtig: Dimon kündigte an, beginnend bereits im Mai, ein neues Aktien-Rückkaufprogramm zu starten. Mit 30 Milliarden Dollar macht das immerhin rund 8 % der aktuellen Marktkapitalisierung der Großbank von 374 Milliarden Dollar aus.
Analysten sind über die Aussichten der Aktie gespalten. Laut CNBC gaben vor Bekanntgabe der neuen Zahlen 14 Banken eine Kaufempfehlung, 13 ein Halten- und 2 ein Underperform-Rating. Zu Beginn des Handels an der Wall Street gab die Aktie von JPMorganChase um rund 3 % auf 128 Dollar nach, an der Frankfurter Börse notierte sie mit 118 Euro.