Haben die Zentralbanken den Bogen überspannt?

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Die US-Notenbank Fed gab sich zuletzt ausgesprochen zinsanhebungsfreudig, was den Börsen unter anderem den spürbaren Rücksetzer im Februar einbrachte.

Weitere Äußerungen in diese Richtung könnten daher zu einer Fortsetzung der Konsolidierung führen. Ich halte dies jedoch für wenig wahrscheinlich. Denn spätestens nach den jüngsten Pleiten zweier US-Banken zeigen sich die massiven Nebenwirkungen der jüngsten Zinsanhebungen.

Haben die Zentralbanken den Bogen überspannt?

Die Zentralbanken haben die Wahl: entweder die nötige Geduld aufzubringen, bis die Inflation angesichts der bereits ziemlich hohen Zinsen wieder zurückgeht. Oder einfach eine neue Finanzkrise. Dann geht die Inflation vermutlich sehr schnell zurück. Das aktuelle Finanzsystem aber eben auch. Das kann niemand ernsthaft wollen.

Zuletzt mehren sich die Anzeichen für eine Abkühlung des US-Arbeitsmarktes, was wiederum den Druck von der Fed nehmen könnte, die Zinsen noch weiter anzuheben als gedacht.

So meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg zuletzt, dass der große Technologiekonzern Meta eine neue Runde von Massenentlassungen vorbereite. Der Konzern hatte bereits im vergangenen November 11.000 Stellen abgebaut – die größte Runde von Jobkürzungen in der Geschichte des Unternehmens.

Jetzt sollen Tausende weitere Jobs gekürzt werden. Auch zahlreiche andere große Unternehmen hatten zuletzt in großem Maßstab ähnliche Maßnahmen angekündigt.

US-Arbeitsmarkt kühlt bereits merklich ab

Diese Entlassungswelle dürfte sich bald in den US-Arbeitsmarktdaten widerspiegeln, was sich in steigenden Arbeitslosenzahlen, aber vor allem in einer deutlich schwächeren Lohninflation niederschlagen dürfte. Letzteres wollen sowohl die Fed als auch die Börsen sehen. Und genau das (eine geringere Lohninflation als erwartet) sahen wir am vergangenen Freitag. Leider gingen diese erfreulichen Zahlen im allgemeinen Bankenkrisen-Gejammer unter. Aber das wird sich ändern.

US-Aktien vor neuer Rally – wenn das passiert

Sollte es beispielsweise der S&P 500 schaffen, seine bisherigen Jahreshochs bei 4.200 Punkten jetzt endlich einmal auf Wochenbasis zu knacken, dann sehen wir diesmal endlich die große und dauerhafte Rally bis mindestens zum Jahresende, auf die wir so lange warten mussten!