Steico trotz Bauflaute mit stabilem Umsatz

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Die Baukonjunktur in Deutschland ist im vergangenen Jahr massiv eingebrochen. Und laut Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) ist auch kein Ende der Abwärtsspirale im Wohnungsbau in Sicht.

„Es ist ein einziges Trauerspiel. Im Februar haben wir gegenüber dem Vorjahresmonat einen Rückgang der Baugenehmigungen um gut 18%“, so der Kommentar des ZDB-Hauptgeschäftsführers Felix Pakleppa zur aktuellen Lage auf dem Baumarkt.

Die schwache Baukonjunktur spiegelt sich aber nicht in den jetzt vorgelegten Quartalszahlen des bayerischen Produzenten von ökologischen Baustoffen, Steico SE, wider. Steico konnte seinen Umsatz im 1. Quartal 2024 auf Vorjahresniveau halten und beim Ergebnis sogar deutlich zulegen.

Bevor ich jedoch näher auf die aktuellen Quartalszahlen der Steico SE eingehe, möchte ich Ihnen das Unternehmen aus Feldkirchen bei München näher vorstellen.

Steico im Kurzporträt

Steico entwickelt, produziert und vertreibt ökologische Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen. Dabei ist das Unternehmen laut eigener Aussage Weltmarktführer im Segment der Holzfaser-Dämmstoffe.

Steico ist auch als Systemanbieter im ökologischen Hausbau aktiv und bietet als branchenweit einziger Hersteller ein integriertes Holzbausystem an, bei dem sich innovative Holztragwerke und ökologische Dämmstoffe ergänzen.

Die Produktion erfolgt an drei europäischen Standorten in Polen und Frankreich. In Polen wird gerade ein weiterer Standort erschlossen. Die Kunden von Steico stammen aus den Bereichen Holz- und Baustoffhandel, Holzbaubetriebe, Fertighausindustrie, Laminat- und Parkettbodenherstellung und Baumärkte.

Seit 2007 ist das Unternehmen börsennotiert. Die Aktien der Steico SE werden im Freiverkehr der Börse München gehandelt und sind dort im Börsensegment m:access gelistet.

Stabile Zahlen im 1. Quartal 2024

Im Zeitraum Januar bis März 2024 konnte Steico den zum Jahresende 2023 einsetzenden Stabilisierungstrend fortsetzen. Sinkende Inflation, stabile Zinsen und eine konstante Wettbewerbssituation stabilisierten die Nachfrage nach Steico-Produkten.

So konnte der Hersteller ökologischer Bauprodukte im 1. Quartal 2024 einen Umsatz von 95,9 Mio. Euro erzielen. Damit lag der Umsatz nur um 0,7% unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Auf der Ergebnisseite sehen die neuesten Steico-Zahlen sogar noch besser aus. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt im 1. Quartal 2024 mit 17,8 Mio. Euro um 38,5% über dem Vorjahr, der operative Gewinn (EBIT) stieg um 85,1% auf 10,8 Mio. Euro. Das gute Quartalsergebnis ist vor allem auf sinkende Einkaufspreise und Effekte des 2023 aufgelegten Kostensenkungsprogramms zurückzuführen.

Prognose für 2024

Für das Geschäftsjahr 2024 geht die Steico-Unternehmensführung von einer weiteren Stabilisierung der Marktlage aus. Unter dieser Prämisse rechnet das Unternehmen für 2024 mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau um die 365 Mio. Euro und einer EBIT-Quote zwischen 9 und 11% (im Verhältnis zur Gesamtleistung).

Auch wenn die aktuellen Quartalszahlen der Steico SE trotz der aktuellen Bauflaute recht gut aussehen, ist das Unternehmen von der Entwicklung der Baukonjunktur abhängig. Zieht diese wieder an, könnte die Steico-Aktie ein spannender Turnaround-Kandidat sein.