Splunk sorgt mit Zahlen für Überraschung

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Die Meldung war ein Paukenschlag. Vor gut zwei Monaten gab der Netzwerk-Riese Cisco die Übernahme des Cybersecurity-Anbieters Splunk für 28 Milliarden Dollar bekannt. Mit dem Deal will Cisco sein Hardware-Angebot stärker mit der Splunk-Software verzahnen, um maximal vom Boom bei Cybersicherheit und künstlicher Intelligenz zu profitieren. Allerdings dürfte der Deal kein Selbstläufer werden. Vor allem die Regulierungsbehörden nehmen den Deal mit Blick auf das China-Geschäft von Splunk genauer unter die Lupe. Bis zum dritten Quartal nächsten Jahres soll die Transaktion final über die Bühne gehen.

In der Zwischenzeit lohnt es sich, ein Blick auf die operative Entwicklung von Splunk zu legen. Denn gerade hat der US-Konzern seine Ergebnisse präsentiert und für eine positive Überraschung gesorgt.

Splunk – der Spezialist für große Datenmengen im Portrait

Nun aber erst einmal zum Geschäftsmodell des US-Konzerns. Die Software-Produkte von Splunk helfen den Kunden unstrukturierte Datenmengen (Big Data) zu überwachen, zu analysieren und aufzubereiten. Der Name „Splunk“ leitet sich von dem Begriff „spelunking“ (Höhlenforschung) ab und bezieht sich auf die Analyse von bislang unbekannten Datenquellen.

Splunk bietet Log-, Monitoring- und Reporting-Tools, die maschinell generierte Daten für alle Benutzer zugänglich, nutzbar und damit wertvoll machen. Splunk hat eine Plattform für die Analyse von Daten entwickelt. Unternehmen können damit unter anderem den Zugriff auf IT-Systeme in Echtzeit überwachen und Unregelmäßigkeiten identifizieren. Das Unternehmen aus San Francisco konnte bereits mehr als 15.000 Kunden in über 110 Ländern gewinnen, darunter auch bekannte Namen wie Adobe, Bosch, Coca-Cola, Porsche, Puma oder die Deutsche Bahn.

Cloud-basiertes Abo-Modell sorgt für stetige Geschäftsentwicklung

Zuletzt hat Splunk vor allem versucht, sein Geschäftsmodell stärker in die Cloud zu verlagern. Im zweiten Quartal trugen die Erlöse aus der Cloud 44% zu den Gesamtumsätzen bei. Während die Gesamtumsätze um 15,1% auf 1,07 Milliarden Dollar nach oben kletterten, erhöhten sich die Cloud-Umsätze um 25% auf 469 Millionen Dollar. Beim Gesamtumsatz wurden die Analystenschätzungen um 40 Millionen Dollar übertroffen.

Die Zahl der Kunden mit einem jährlichen wiederkehrenden Umsatz von über einer Million Dollar kletterte im Jahresvergleich um 97 auf 851. Die Strategie dürfte sich langfristig auszahlen. Im letzten Quartal stand ein Gewinn von 96 Millionen Dollar in den Büchern des Konzerns.

Wiederkehrender Jahresumsatz steigt auf 4 Milliarden Dollar

Ebenfalls erwähnenswert: Der gesamte wiederkehrende Jahresumsatz von Splunk stieg im dritten Quartal, das am 31. Oktober endete, um 15% auf 4 Milliarden Dollar. Davon machte das Cloud-Geschäft 2,03 Milliarden Dollar aus und stand damit für etwas mehr als 50% der gesamten Konzernumsätze.

Aktie notiert leicht unter Angebotspreis

Mit dem Übernahmeangebot wird Splunk mit 28 Milliarden Dollar bewertet. Die Intention von Cisco liegt auf der Hand: Die Abhängigkeit vom Internet-Hardware-Geschäft soll verringert werden. Hierfür hat hierfür Cisco wiederholt andere Firmen übernommen. Mit dem Kauf von Splunk will der US-Netzwerkausrüster nun sein Softwaregeschäft ausbauen.

Nach den erfreulichen Zahlen notierte die Splunk-Aktie nahezu unverändert und ging mit 150,60 Dollar aus dem Handel. Damit handeln die Papiere leicht unter dem Cisco-Kaufangebot, dass bei 157 Dollar je Splunk-Aktie liegt.