Cisco-Aktie nach Zahlen im Aufwind

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Die US-Berichtssaison neigt sich dem Ende zu. Am Mittwoch nach Börsenschluss legte der Netzwerkspezialist Cisco seine Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal vor: Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn konnte der Tech-Konzern positiv überraschen. Der Hintergrund: Cisco profitiert weiter von einem hohen Bedarf an Datensicherheit, wegen dem viele Firmen in ihre IT-Infrastruktur investieren. Darüber hinaus machen sich langsam die nachlassenden Probleme in den Lieferketten positiv bemerkbar. Die Aktie notierte im gestrigen Handelsverlauf entsprechend mit einem Kursplus von über 3% deutlich fester.

Cisco im Portrait

Cisco Systems ist ein weltweit agierender Anbieter von Networking-Lösungen für das Internet. Die Router und Switches von Cisco kontrollieren einerseits den Datenaustausch innerhalb eines Unternehmens und stellen andererseits die Verbindung zum Internet her. Die Produktpalette für die Daten-, Sprach- und Videokommunikation reicht von Multiprotokoll-Routern, Workgroup-Systemen über ATM- und Ethernet-Switches bis hin zu Dial-up Access Servern, Software-Routern und entsprechender Netzwerkmanagement-Software (Cisco IOS: Internet Operating System).

Die Access-Lösungen von Cisco ermöglichen firmeninterne Verbindungen und Informationen von außen zu nutzen. Zudem werden die Produktangebote des Unternehmens von einer Reihe technischer und beratender Dienstleistungen ergänzt.

Zurück auf dem Wachstumspfad

Das Gute zuerst: Die Unternehmen scheinen wieder verstärkt in ihre Netzwerktechnologien zu investieren. Entsprechend erreichte Cisco im ersten Quartal (Anm.: das Geschäftsjahr endet bei Cisco immer am 30. Juni) ein Umsatzplus von 5,7% auf 13,63 Milliarden Dollar. Damit wurden die Analystenschätzungen um 340 Millionen Dollar übertroffen (Quelle: Seeking Alpha). Somit konnte der US-Technologiekonzern den Umsatzrückgang im Vorquartal mit 13,10 Milliarden Dollar Umsatz stoppen. Regional wurden 58% der Umsätze in den USA erzielt, weitere 24% stammten aus der Region Asien/Pazifik und die restlichen 18% wurden in der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) erwirtschaftet.

Produktgeschäft zieht an

Der Produktumsatz des Unternehmens mit Sitz im kalifornischen San Jose betrug dabei 10,24 Milliarden Dollar (+7,6% ggü. dem Vorjahresquartal), der Umsatz mit Services erreichte 3,387 Milliarden Dollar (+0,47% ggü. dem Vorjahresquartal). Die operative Gewinnmarge lag mit 26% minimal unter dem Niveau des Vorjahres (26,2%).

Gewinn leicht rückläufig

Das Nettoergebnis des US-Router-Spezialisten sank im Berichtszeitraum zum Vorjahr um 10% auf 2,67 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn lag bei 86 Cent je Aktie und übertraf die Erwartungen der Analysten um 2 Cent. Für den weiteren Geschäftsverlauf zeigt sich die Konzernführung zuversichtlich, was auch an den um 12% auf über 23 Milliarden Dollar gestiegenen wiederkehrenden Erlösen liegt.

Prognosen nach oben geschraubt

Für das Gesamtjahr stellt der Konzern ein Umsatzplus von 4,5 bis 6,5% in Aussicht. Das liegt noch einmal einen Hauch über der bisherigen Planung, die bei 4 bis 6% lag. Gleichzeitig soll das bereinigte Ergebnis zwischen 3,51 und 3,58 Dollar je Aktie liegen. Auch das ist minimal besser als bislang prognostiziert (3,49 bis 3,56 Dollar).

Analysten sind geteilter Meinung

Auch wenn sich das Cisco-Management zuversichtlich zeigt, die Analysten sind geteilter Meinung: Von 29 Experten, die sich mit der Aktie beschäftigen, raten 13 zum Kauf der Papiere. Weitere 15 Banker sprechen eine Halteempfehlung aus, während ein Analyst zum Verkauf rät. Auf Basis der Konsensschätzungen (3,55 Dollar Gewinn je Aktie für 2023) handelt die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12. Das durchschnittliche Kursziel aller Analysten liegt derzeit bei 53,58 Dollar und damit rund 17% über dem aktuellen Kursniveau.