Zinsen zu straff, Rezession kommt?

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Die laufende Woche ist in jeder Hinsicht besonders spannend für Sie als Anleger. Zum einen erreicht die neue Berichtssaison an der US-Leitbörse bereits ihren Höhepunkt. Zum anderen werden besonders wichtige Wirtschaftsdaten gemeldet. Hier sind die Details für Sie.

Zunächst zeige ich Ihnen eine kleine Übersicht der wichtigsten Quartalszahlen, die diese Woche gemeldet wurden bzw. noch gemeldet werden:

Montag:

vorbörslich: Coca-Cola

Dienstag:

vorbörslich: General Motors, McDonald’s, Verizon, UPS, General Electric, Halliburton, 3M, Pepsico, Spotify, Raytheon Technologies

nachbörslich: Microsoft, Alphabet, Visa, Enphase Energy, Texas Instruments, Chipotle Mexican Grill, Juniper Networks

Mittwoch:

vorbörslich: Boeing, Hilton, ADP, General Dynamics, Boston Scientific

nachbörslich: Meta, Roku, Teladoch Health, align

Deutschland: Symrise, Beiersdorf, Puma, MTU Aero Engines, Deutsche Börse

Donnerstag:

vorbörslich: Eli Lilly, Mastercard, American Airlines, Merck & Co., AbbVie, Caterpillar, Southwest Airlines, Altria

nachbörslich: Amazon, Intel, Snap, First Solar, Gilead Sciences, Amgen, US Steel

Deutschland: Deutsche Bank, BASF

Freitag:

vorbörslich: ExxonMobil, Chevron, Colgate-Palmolive, Cameco

Deutschland: Mercedes-Benz, Covestro

Quartalsberichte: Nehmen die Gewinnmitnahmen jetzt weiter zu?

Bei der Börsenreaktion auf die veröffentlichten Zahlen habe ich folgendes beobachtet: die Kurse stiegen in den vergangenen Wochen im Vorfeld der Berichtssaison ungewöhnlich kräftig an. Wie gewohnt können die meisten Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertreffen.

Die Kursreaktion auf die Zahlen fällt dann aber häufig eher enttäuschend aus. Was durchaus damit zusammenhängen dürfte, dass die Kurse bereits im Vorfeld stark gestiegen waren und positive „Überraschungen“ bereits eingepreist waren.

Wirtschaftsdaten, wohin das Auge auch blickt

Auch an Konjunkturdaten hat diese Woche ungewöhnlich viel zu bieten. Bereits morgen werden vorläufige BIP-Wachstums-Daten für das 1. Quartal 2023 aus den USA gemeldet.

Sollten sich hier deutliche „Bremsspuren“ der US-Konjunktur – etwa wegen einer eingeschränkten Kreditvergabe angesichts der schwelenden Bankenkrise und wegen der zu straffen Geldpolitik der US-Notenbank Fed zeigen, könnte dies zu Rückschlägen an den Börsen führen. Nicht wenige Analysten fürchten eine Rezession, die im weiteren Jahresverlauf beginnen könnte.

Zinsen zu straff, Rezession kommt?

Vorläufige Wachstumszahlen für das 1. Quartal aus Deutschland und der Eurozone werden am Freitag gemeldet. Hier gelten die gleichen Befürchtungen wie bezüglich der US-Daten.

Noch wichtiger für die Kurse an den europäischen Börsen dürften aber die vorläufigen Inflationsdaten aus Deutschland sein, die am gleichen Tag veröffentlicht werden. Hier könnte eine sich nur sehr gering abschwächende Inflation dem DAX-Höhenflug gefährlich werden.

Nur ein deutlicher Inflationsrückgang wäre für die Notenbanken die Voraussetzung dafür, ihre Politik der laufenden Zinserhöhungen zu beenden. So aber besteht weiter die Gefahr, dass die Notenbanken über das Ziel hinausschießen und die Wirtschaft in eine Rezession stürzen.