Statistik: Der DAX ist im 15-Minuten-Chart unbezwingbar!

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Kann der DAX im 15-Minuten-Chart besiegt werden? Diese Frage habe ich einem Programm gestellt, das Handelsroboter erstellt. Da wird nicht clever überlegt, sondern einfach ein Indikator nach dem anderem durchgearbeitet. Brute Force.

In meinem Fall habe ich den M15 des DAX als Basis genommen und dem Programm gesagt, dass es einen Stoploss und Take Profit zwischen 5000 und 50000 Pips finden soll. Des Weiteren dürfen bis zu 4 Indikatoren für den Einstieg in einen Trade genutzt werden und 2 für den Ausstieg. Dabei hat das Programm völlig freie Hand und kann alle Varianten durchspielen. Ich habe es 60 Minuten lang rechnen lassen. Am Ende wurden es 3 Indikatoren für den Einstieg und 1 für den Ausstieg.

Hier sehen Sie das Ergebnis: Von 201.391 verschiedenen Möglichkeiten waren nur 42 brauchbar. Ich habe nach einem möglichst stabilen System gesucht, dass das Konto stetig anwachsen lässt.

Es wäre vermutlich ein anderes Ergebnis herausgekommen, wenn ich nur nach Profit gesucht hätte. Doch was bringt mir dann ein möglicher Drawdown von 50 Prozent? So etwas riskantes möchte ich nicht handeln.

So funktioniert das beste System

Eines vorweg, ich kann das System nicht empfehlen. Ich finde es nur beeindruckend, wie schwer es ist eine Strategie zu finden, die den DAX im M15 schlägt. Denn die analysierten Daten reichen von Ende 2019 bis heute. Dabei gab es lediglich 101 Trades. Und das im 15-Minuten-Chart!

Jetzt aber zu dem Ergebnis, was der Computer ausgespuckt hat: Ein Einstieg erfolgt, wenn der MACD-Indikator (mit Einstellung 9-11-9) über der Nulllinie kreuzt, der RSI (36) nach oben dreht und die MACD-Linie fällt. Der Ausstieg ist, wenn die Kurse unter den Bollinger Bands (9 mit 2,61 Abweichung) eröffnen. Der Stoploss ist 19.283 Pips entfernt und der Take Profit liegt bei 47.637 Pips.

Wir haben also krumme und schiefe Zahlen, die am Ende den schönsten Anstieg im Screenshot zeigen. Doch am Ende haben wir wenig gewonnen. Außer der Gewissheit, dass es nicht so leicht es, ein solides Handelssystem für den DAX im M15 zu entwickeln.

So sehen die Zahlen nach der Optimierung aus

Wir können auf Basis des System dem Programm noch eine 2. Chance geben. Jetzt haben wir die Ein- und Ausstiegsignale. Doch vielleicht können wir ein paar Werte verändern, damit das Handelssystem etwas besser funktioniert. Bis jetzt ist es absolut unbrauchbar.

Nach kalkulierten 60.660 Varianten konnte tatsächlich der Profit und der Drawdown minimal verbessert werden. Leider immer noch nicht akzeptabel, um damit wirklich Geld zu riskieren. Der 15-Minuten-Chart im DAX scheint eine harte Nuss zu sein. Gut, dass die Börse noch andere Nüsse anbietet.

Damit Sie sehen, wie viel oder wenig an der Strategie optimiert wurde: Der Stoploss stieg auf 20.048 Pips; der Take Profit fiel auf 36.809 Pips. Das ist schon ein deutlicher Unterschied. Statt 101 Trades gab es jetzt 102. Die Einstellung für den MACD sind gleichgeblieben. Der RSI hat sich auf 56 erhöht. Auf die Bollinger Bands blieben unverändert.

Damit haben wir auch noch keinen Blumentopf gewonnen. Zwar stieg der Profit von 124 auf 150 Euro – allerdings über einen Zeitraum von gut 4 Jahren bei einem 1.000 Euro Konto.

Was lernen wir daraus?

Vergessen Sie es, den 15-Minuten-Chart im DAX besiegen zu wollen. Klar, es gibt profitabel Systeme, wie das oben gezeigte. Aber die machen weder Spaß noch lohnt es sich für den Trader. Eine Einschränkung hat die Aussage natürlich. Handelssysteme auf Basis der klassischen Indikatoren zeigen wenig Erfolg. Bei Chartmustern kann das schon wieder ganz anders sein.

Zum Vergleich habe ich noch 1 Stunde nach dem System mit dem meisten Profit beim DAX im M15 suchen lassen (69 von 192.729 Strategien waren im Plus). Hier kamen in der Spitze fast 400 Euro Profit heraus, jedoch verliert das System seit über 1 Jahr durchweg Geld. Genau deshalb habe ich lieber eine kontinuierlich steigende Kurve beim Depotstand.