Fielmann – Starke Zahlen vor dem Einstieg in Nordamerika

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Die Hamburger Optikerkette Fielmann freut sich über ein zweistelliges Wachstum im ersten Halbjahr, auch der operative Gewinn überzeugt. Zudem steht die Übernahme des US-Unternehmens SVS Vision kurz vor dem Abschluss.

Kräftige Umsatzsteigerung wegen Preisführerschaft

Im am 30. Juni 2023 abgelaufenen zweiten Quartal (Q2) des Geschäftsjahres 2023 gelang es dem Familienunternehmen Fielmann, den Konzernumsatz im Vorjahresvergleich um 12,1 Prozent auf 493,2 Millionen Euro zu verbessern. Im ersten Halbjahr (H1) ging es um 13,6 Prozent auf 970,9 Millionen Euro nach oben. Die Mitte Juli veröffentlichten vorläufigen Zahlen wurden damit weitestgehend bestätigt.

Der Brillenabsatz stieg von 4,2 auf 4,4 Millionen, dabei entwickelte sich der E-Commerce-Umsatz mit einem Plus von 28,1 Prozent überproportional gut. Nach eigener Aussage profitiert Fielmann angesichts der komplizierten globalen Wirtschaftslage von seiner Position als Preisführer und konnte seinen Marktanteil in vielen Ländern ausbauen.

Zweistelliges Wachstum in allen Regionen

Den Großteil seines Konzernumsatzes erwirtschaftet Fielmann weiterhin im Heimatmarkt Deutschland, wo ein Plus von 11,0 Prozent auf 727,3 Millionen Euro verzeichnet wurde. In der Schweiz stieg der Umsatz um 10,0 Prozent auf 108,3 Millionen Euro, in Österreich um 10,9 Prozent auf 45,7 Millionen Euro.

Mit Abstand am dynamischsten entwickelte sich aufgrund der Übernahme von Medical Óptica Audición das Geschäft in Spanien mit einem sprunghaften Wachstum von 45,1 Prozent auf 59,5 Millionen Euro. Im Rest der Welt erhöhte sich der Umsatz um 24,7 Prozent auf 59,5 Millionen Euro, wobei es in Tschechien, Italien und Polen besonders gut lief. Insgesamt wuchs der Auslandsumsatz zum Vorjahr um 21,5 Prozent.

Positive Gewinnentwicklung

Der SDAX-Konzern hat seinen operativen Gewinn (EBITDA) im zweiten Quartal (Q2) um 25,4 Prozent auf 102,7 Millionen Euro angehoben. Im ersten Halbjahr ergab sich ein Plus von 21,5 Prozent auf 208,2 Millionen Euro, die Marge stieg damit von 20 auf 21 Prozent.

Das Vorsteuerergebnis verbesserte sich in Q2 um 26,2 Prozent auf 49,8 Millionen Euro und in H1 um 21,4 Prozent auf 108,1 Millionen Euro. Insgesamt ergab sich ein Periodenüberschuss von 34,3 Millionen Euro in Q2 (plus 27,3 Prozent) respektive 74,6 Millionen Euro (plus 22,4 Prozent) in H1. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie erhöhte sich in Q2 von 0,30 auf 0,39 Euro und in H1 von 0,69 auf 0,85 Euro.

Prognose bestätigt, wird aber nach Übernahmen aktualisiert werden

Nach dem Halbjahresbericht behält das Management von Fielmann den bisherigen Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 grundsätzlich bei. Angesichts des Einstiegs in den nordamerikanischen Markt, der im Juni mit der Übernahme der kanadischen Online-Plattform Befitting begann, soll allerdings die Prognose aktualisiert werden, sobald auch die Übernahme des US-Unternehmens SVS Vision finalisiert ist, was in den nächsten Wochen geschehen soll. Deren Auswirkungen auf das EBITDA sollen 2023 jedoch noch gering sein und erst ab 2024 signifikant ausfallen. Die Fielmann-Aktie, deren Kurs seit Jahresbeginn um ein Viertel gestiegen ist, liegt im deutschen Mittagsgeschäft um rund 1 Prozent im Plus bei etwa 46 Euro.