Freenet legt gute Vorabzahlen für 2023 vor

Der im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf ansässige Telekommunikationsanbieter Freenet AG hat am Mittwoch gute vorläufige Geschäftszahlen für das vergangene Jahr präsentiert. So konnte das Unternehmen aus dem hohen Norden sowohl beim Umsatz als auch auf der Ertragsseite zulegen. Bevor ich Ihnen die neuesten Zahlen im Detail erläutere, möchte ich Ihnen das Unternehmen kurz vorstellen.

Kurzporträt der Freenet AG

Der Telekommunikationsanbieter Freenet AG ist im Jahr 2007 aus einer Fusion der Mobilcom mit freenet.de hervorgegangen. Das Unternehmen ist laut eigenen Angaben der größte netzunabhängige Mobilfunkanbieter in Deutschland.

Freenet betreibt kein eigenes Netz, sondern vermarktet Mobilfunkdienstleistungen der Betreiber Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland. Darüber hinaus vertreibt Freenet unter den Marken freenet und klarmobil eigene netzunabhängige Dienste.

Seine Produkte, zu denen auch Mobilfunk-Endgeräte aller gängigen Marken gehören, bietet das Unternehmen in über 500 freenet-Shops und etwa 40 GRAVIS-Stores sowie über zahlreiche Online-Plattformen an.

Neben dem Mobilfunkgeschäft ist Freenet seit 2016 durch den Erwerb der Media Broadcast Gruppe und über eine Mehrheitsbeteiligung an der EXARING AG auch im TV- und Medien-Geschäft tätig. Hier ist das Unternehmen mit den Marken waipu.tv und freenet TV vertreten. An seinen neun Standorten in Deutschland beschäftigt Freenet aktuell 3.660 Mitarbeiter.

Die vorläufigen Geschäftszahlen für 2023 im Detail

Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds, das von Konsumzurückhaltung, hohen Energiepreisen und höheren Finanzierungskosten geprägt war, konnte Freenet seinen Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2023 fortsetzen.

So erhöhte sich der Abo-Bestand der Freenet AG im vergangenen Jahr um 5% auf 9,49 Mio. Kunden. Knapp zwei Drittel der insgesamt 450.300 Neu-Abonnenten konnten dabei im TV-Geschäft hinzugewonnen werden.

Beim Umsatz konnte sich das Telekommunikationsunternehmen laut vorläufigen Zahlen um 2,8% auf rund 2,63 Mrd. Euro verbessern. Die Erträge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stiegen im vergangenen Jahr um 4,5% auf 500,2 Mio. Euro an.

Das EBITDA lag damit etwa in der Mitte angehobenen Prognose-Bandbreite von 495 bis 505 Mio. Euro und erreichte im vergangenen Jahr zudem erstmals die Marke von einer halben Milliarde Euro.

Auch bei der Liquidität konnte Freenet im zurückliegenden Jahr deutlich zulegen. Der Free Cashflow (Kassenzufluss) stieg um 5,3% auf 262,6 Mio. Euro und lag damit innerhalb der unterjährig präzisierten Prognosespanne von 260 bis 270 Mio. Euro.

Zurückhaltende Prognose für 2024

Im laufenden Geschäftsjahr will Freenet vor allem in die Steigerung der Markenbekanntheit von waipu.tv investieren. Daher geht der Telekommunikationskonzern in seiner Prognose für 2024 von stabilen Werten aus.

Der Umsatz soll auf dem Niveau des Vorjahres liegen und das EBITDA wird in einer Bandbreite von 495 bis 515 Mio. Euro erwartet. Die Erwartung für den Free Cashflow beträgt 260 bis 280 Mio. Euro.

Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr beabsichtigt der Freenet-Vorstand auf der diesjährigen Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende um 5,4% auf 1,77 Euro je Aktie vorzuschlagen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gut 10 und einer Dividenden-Rendite von über 7% ist die Freenet-Aktie für Value-Investoren und Dividendenjäger einen Blick wert.