Gute Performance vom Margenwunder Apple

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Apple, der US-Amerikanische Technologieriese, hat am 28. April seine Quartalszahlen für Q1 2022 bekanntgegeben und die Erwartungen der Analysten stark übertroffen. Warum der Börsenkurs jedoch verhalten reagiert und was die Zukunft bringt, lesen Sie hier.

Erfreuliche Ergebnisse in harten Zeiten

Apple konnte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent steigern und erreichte einen Wert von 97,3 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn stieg um 6 Prozent auf 25 Milliarden US-Dollar. Beide Zahlen sind unter den höchsten der Firmengeschichte – erstaunlich in einer Zeit von hoher Inflation und anhaltenden Lieferkettenproblemen. Die Aktienentwicklung zeigte allerdings nur zurückhaltende Freude: Während sich der Kurs nach einem kleinen Absturz am Wochenbeginn wieder erholte, ist er bei 163,63 US-Dollar pro Stück dennoch geringer als zu Jahresbeginn.

Vorboten der Probleme und starke Warnung

Die gedämpfte Stimmung ist eine klare Reaktion auf Apple-CEO Tim Cooks Warnung, dass auch sein Unternehmen „nicht immun“ gegen Coronabeschränkungen (die momentan vor allem in China die Produktion einschränken) und Chipengpässen. Das Unternehmen rechne mit einem Umsatzrückgang zwischen 4 und 8 Milliarden US-Dollar, so Cook.

Im ersten Quartal 2022 bekam vor allem die iPad-Produktion den Chipmangel zu spüren. Da bei Apple die Chips für iPhones Priorität genießen, sank auch der iPad-Umsatz um 2 Prozent auf 7,7 Milliarden US-Dollar. Alle anderen Produktlinien des Techkonzerns – iPhones, Macs und MacBooks, sowie Watch und AirPods – konnten allerdings deutliche Umsatzgewinne verzeichnen.

Apple Services sind Umsatztreiber

Die größte Überraschung für Analysten war hingegen der große Umsatzzuwachs im Service-Bereich. Apple hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Diensten entwickelt – vom altbekannten App Store über Musik- und Videostreaming bis hin zu Cloud-Speicher, Fitness, mobiles Bezahlen, Nachrichten und sogar Büchern – die sich nun auszahlen. Die Sparte verbuchte mit einem Umsatz von 19,8 Milliarden Dollar ein Plus von gut 17 Prozent. Apples Strategie Hardware und Software perfekt zu vereinen, geht also auf. Das Besondere an der Geschichte: Apples Dienstleistungssparte weist eine Bruttomarge von knapp 73 Prozent auf. Im Vergleich dazu lag dieselbe Marge bei Hardwareprodukten nur bei circa 36 Prozent.

Ausblick: Apples Position bleibt vorteilhaft

Im Gegensatz zum bestehenden Dienstleistungsangebot, das verstärkt auf Endkonsumenten abzielt, will Apple bereits in naher Zukunft mit „Business Essentials“ auch Firmen direkt mit spezifischen Lösungen anlocken. Weiters könnte der sehr liquide Großkonzern auch mit dem Gedanken spielen, den angeschlagenen Streamingkonkurrenten Netflix zu kaufen – eine Option die laut CEO Cook nicht ausgeschlossen ist. Zu guter Letzt könnte Apple wohl auch bald seine erste VR-Brille auf den Markt bringen, um auch mit Meta und seinem digitalen Universum Metaverse Schritt halten zu können. Mein Fazit: Trotz der schwierigen Gesamtlage wird Apples sehr gute strategische Aufstellung dem Konzern auch in Zukunft stabile Gewinne bereiten.