Mehr Pleiten: Was kommt da auf uns zu?

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Während der Corona-Pandemie herrschte überall Ausnahmezustand. Das machte auch vielen Firmen zu schaffen. In Deutschland gab es für zahlreiche Branchen finanzielle Unterstützung. Zudem wurde von März 2020 bis April 2021 die Anzeigepflicht bei Insolvenz unterbrochen.

Normalerweise müssen bei Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung deutsche Unternehmer Insolvenz anmelden. Während der Pandemie war das für kleinere Unternehmen nicht nötig. So wollte man Firmen, die wegen Corona in kurzzeitige Schwierigkeiten gekommen waren, schützen und die Möglichkeit bieten, nach der Pandemie wieder in die Spur zu kommen.

War das Aussetzen der Anzeigepflicht gefährlich?

Kritiker warnten schon bei der Einführung, dass diese Maßnahme zum Schutz von Unternehmen gefährlich sei. Wenn Unternehmen kein Geld mehr in der Kasse haben, ist nichts mehr zu retten, argumentierte beispielweise Prof. Dr. Gerrit Hölzle, ein Fachanwalt für Insolvenzrecht. Zudem drohe das moderne deutsche Insolvenzrecht um Jahrzehnte zurückgeworfen werden.

Außerdem monierten einige Experten, dass die Probleme durch das Aussetzen der Insolvenzpflicht nicht gelöst, sondern nur verschoben werden würden.

Inzwischen gibt es die Anzeigepflicht wieder und tatsächlich nimmt die Zahl der Unternehmenspleiten zu. Im Juni gab es so viele Insolvenzen wie seit sieben Jahren nicht mehr. Statistiker versuchen zu beruhigen. „Wir sehen keine Insolvenzwelle, die volkswirtschaftlich alles mitreißt“, wird Patrik-Ludwig Hantzsch von Creditreform auf tagesschau.de zitiert. Die Anzahl der Pleiten würde steigen, aber Anfang des Jahrtausends wären es noch deutlich mehr gewesen.

Über 18.000 Pleiten in diesem Jahr

In diesem Jahr rechnet die Wirtschaftsauskunftei Creditreform mit 18.100 insolventen Unternehmen. Im Vorjahr waren es nur 14.700 Konkurse. Kommendes Jahr werden 20.000 Pleiten erwartet. Allerdings lag nach der Jahrtausendwende die Zahl der Pleiten noch bei 30.000 bis 40.000 Unternehmen.

Laut tagesschau.de weisen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes darauf hin, dass vor allem die Logistikbranche pleiteanfällig sei. Dazu gehörten Speditionen, Verkehrsunternehmen oder Firmen, die Lager betreiben und Waren verteilen. Creditreform kommt auf ein anderes Ergebnis. Laut dessen Zahlen ist die Baubranche besonders gefährdet. Hier hat sich die Anzahl der Konkurse von Bauträgern und Bauentwicklern 2022 vervierfacht, die der Straßenbauunternehmen verdreifacht.

Laut der Analyse der Statistiker könnten vor allem kleine kapitalschwache Unternehmen Probleme bekommen und Insolvenz anmelden. Aus der amtlichen Statistik, die Meldungen deutscher Insolvenzgerichte zusammenfasst, ist laut tagesschau.de auch abzulesen, dass in der Hälfte der Fälle junge Unternehmen betroffen sind.

Schlechte Zukunftsaussichten

Erschwerend hinzu kommt, dass sich die Bedingungen für Unternehmen in den nächsten Jahren eher verschlechtern als verbessern werden. Die Kosten der „grünen“ Transformation, mangelnde Digitalisierung, fehlende Arbeitnehmer, hohe Zinsen und die schwächelnde Konjunktur belasten zunehmend.

Was Sie tun sollten

Egal, wie viele Unternehmen letztendlich betroffen sein werden, das Plus an Firmen-Insolvenzen wird nicht spurlos an uns vorübergehen. Da rollen neue Probleme auf uns zu, welche auch Auswirkungen auf Ihr Vermögen haben könnten.

Passen Sie Ihre Investment-Strategie deshalb unbedingt an. Empfehlungen finden Sie in „Sicheres Geld“, dem Beratungsdienst für kritische Anleger, die aktiven Vermögensschutz wollen. Treue Leserinnen und Leser konnten mit den Informationen aus „Sicheres Geld“ ihr Vermögen in den letzten zwei Jahren trotz Krise schützen und mehren. Wollen Sie in Zukunft auch profitieren?