Fallstricke des Schuldenmachens trotz hoher Inflation

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Die Inflation ist im vergangenen Monat gesunken, das Niveau bleibt jedoch hoch. Im Oktober hatte die Teuerung bei 3,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat gelegen. Im September waren es noch 4,5 %.

Der von der EZB angestrebte Wert liegt bei 2 %. Damit ist die Inflationsrate also fast doppelt so hoch wie von der EZB gewünscht.

Bei Diskussionen rund um die Inflation wird häufig angemerkt, dass Sparer bei hohen Inflationsraten verlieren, Schuldner jedoch gewinnen.

Wenn fürs Schuldenmachen geworben wird…

Laut tagesschau.de wirbt die Webseite eines deutschen Immobilien Finanzierers sogar damit, dass es sich jetzt lohnt, Schulden zu machen. „Als Immobilienkreditnehmer profitiert man im Allgemeinen von einer steigenden und nachhaltigen Inflation, da der reale Wert der Schulden sinkt“, heißt es da.

Eine Argumentation, die in letzter Zeit häufig zu hören ist: Der Betrag des Kredits bleibt unverändert, wird jedoch durch die hohe Inflation „entwertet“ – so wie die Ersparnisse beziehungsweise Geld allgemein entwertet werden. Das ist grundsätzlich auch richtig, aber Sie sollten einen Blick auf die Zinsen werfen, denn: Nur wenn diese unter der Inflationsrate liegen, können Schuldner von der Inflation profitieren. Das ist allerdings nicht mehr der Fall.

Laut tagessschau.de mussten Verbraucher im September für neue Konsumentenkredite im Schnitt rund 8,5 % Zinsen zahlen. Die Inflation lag im gleichen Zeitraum bei 4,5 %. Die Zinsen lagen also deutlich über der Inflation. Die Zinsen orientieren sich am Leitzins der Europäischen Zentralbank, der 10 Mal in Folge erhöht wurde.

Die hohen Zinsen machen die Kredite teurer. Das gilt sowohl für Verbraucher- als auch für Staatskredite.

Warum die Staatsverschuldung steigt

Staaten kommen mehr und mehr in die Bredouille, da der Schuldenberg wächst und wächst. Die Corona-Pandemie hatte eine Menge Geld gekostet, jetzt schlagen unter anderem Hilfen für die Ukraine und Israel zu Buche.

„Staatsverschuldung steigt auf Rekordhoch“, meldeten mehrere Medien erst Ende Juli, weil nach Angaben des statistischen Bundesamts (Destatis) Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung Ende 2022 mit 2.368 Milliarden Euro in den roten Zahlen standen – und somit 47,1 Milliarden Euro mehr als noch im Vorjahr.

Zum Vergleich: Im Jahr 2012 waren es noch 2.068 Milliarden Euro, also 300 Milliarden weniger. 2002 waren es sogar nur 1.277 Milliarden Euro, fast halb so wenig wie 2022.

Setzt man die Staatsverschuldung in Relation zur Wirtschaftsleistung, sehen die Zahlen nicht mehr ganz so dramatisch und gefährlich aus. Dennoch machen Deutschland und andere Staaten munter weiter Schulden und die Kredite werden aufgrund der hohen Zinsen immer teurer.

Wer zahlt am Ende die Rechnung?

Dass sich immer mehr Bundesbürgerinnen und -bürger die Frage stellen, wer am Ende die Rechnung zahlt, ist verständlich. Genauso wie die Sorge, dass wir am Ende alle mitzahlen.

Vermögensschutz ist deshalb jetzt wichtiger denn je. Das Gute ist: Maßnahmen einzuleiten, geht einfacher als Sie denken.