Deutsche Wirtschaft den 5. Monat in Folge auf Talfahrt

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Ein viel beachteter Konjunkturindikator für die deutsche Wirtschaft, der Ifo-Geschäftsklimaindex, ist im September etwas besser ausgefallen als erwartet. Grund zum Jubeln bietet er dennoch nicht. Hier die Einzelheiten.

Der Indexwert wurde auf 85,7 Punkte taxiert, wie aus Angaben des Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München vom Montag hervorgeht. Gleichzeitig wurde der Vormonatswert nachträglich auf 85,8 Punkte hochkorrigiert, damit verbleibt ein leichter Rückgang.

Ifo-Geschäftsklima sinkt weiter

Am Ende wurde die Talfahrt beim Ifo-Index aus den vergangenen Monaten auf einem mittelprächtigen Niveau zwar verlangsamt – aber es ist nun bereits der 5. Rückgang in Folge. Da ist umso unbefriedigender, weil es große Volkswirtschaften wie die USA gibt, die dank eines kräftigen Binnenkonsums in der aktuellen Situation weiterhin deutlich wachsen. Diese müssen aber auch nicht den unfähigsten Wirtschaftsminister aller Zeiten ertragen. Bei uns also: tote Hose.

Wie sieht es nun in den einzelnen Sektoren der deutschen Wirtschaft aus? Im Verarbeitenden Gewerbe (also in der Industrie) ist der Geschäftsklimaindex sogar leicht gestiegen (aktuelle Geschäftslage aufgehellt, allerdings Erwartungen minimal verschlechtert, Auftragsbestand ging weiter zurück).

Der Dienstleistungssektor bricht beim Geschäftsklima zum sechsten Mal in Folge ein (deutliche Verschlechterung der aktuellen Lage, Umsätze schwächer). Wir sehen einen Indexanstieg im Handel (Erwartungen steigen, doch laufende Geschäfte schwächeln).

Baubranche besonders schwer getroffen

Das Baugewerbe fällt beim Geschäftsklima sogar auf den niedrigsten Wert seit Januar 2009 (!) – damals war noch Finanzkrise. Hier hat die Bundesregierung mit dem Mix aus hoher Inflation (auch Folgen einer missglückten Sanktionspolitik und zu hoher Staatsausgaben) und zu vielen/ teuren Vorschriften offenbar „ganze Arbeit“ geleistet.

Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage nochmals schlechter, auch der Ausblick auf die kommenden Monate bleibe äußerst pessimistisch, so das Ifo-Institut.

Wie passt die prekäre Entwicklung zum DAX nahe Allzeithoch?

Was heißt das für die Börse? Die Wirtschaft stagniert auf einem niedrigen Niveau. Es bleibt abzuwarten, ob dies nur eine Pause im Abwärtsstrudel ist oder ob hier eine Erholung folgen kann. Die enttäuschende Entwicklung der vergangenen Monate passt weiterhin nicht zu einem DAX in der Nähe seiner Allzeithochs.

Es sei denn, wir würden in Kürze die „Mutter aller Aufschwünge“ sehen. Doch woher soll dieser Aufschwung kommen? China entwickelt gerade das erneute Platzen einer Immobilienblase, Europa schwächelt an allen Fronten. Einzig die US-Wirtschaft läuft gut, hat aber scheinbar immer weniger Bedarf an teuren deutschen Produkten. Die Aussichten bleiben damit durchwachsen. Warum also auf deutsche Aktien setzen?

Mehr Rendite: Investieren Sie lieber in diesen Markt!

Einzig die USA sind in der Lage, dank eines starken Binnenkonsums, hoher Staatsausgaben und moderater Energiepreise, dem weltweiten Abschwung zu trotzen. Und deshalb sollten Sie dort, und nur dort, investieren!