US-Arbeitsmarkt weiter erstaunlich stark
Die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten fielen deutlich stärker aus als erwartet. Bereits im Vorfeld knickten die Börsen ein, da starke Daten die zuletzt gewachsene Zuversicht in Bezug auf sinkende Zinsen deutlich dämpfen könnten.
Denn ein weiter forcierter Stellenaufbau in den USA könnte über die Lohninflation auch die Inflation der Verbraucherpreise beflügeln, was die Zentralbank zu anhaltend hohen Zinsen zwingen würde.
US-Arbeitsmarkt weiter erstaunlich stark
Tatsächlich lag die Zahl der neu geschaffenen Stellen im März deutlich über den Erwartungen (303.000 vs. 212.000 Stellen), auch die Arbeitslosenquote ging überraschend zurück (von 3,9 auf 3,8 %).
Die durchschnittlichen Stundenlöhne, die wegen der hohen Inflation stark beachtet werden, legten um 0,3 % gegenüber dem Vormonat zu. Zumindest diese Daten lagen genau im Rahmen der Erwartungen. Auch im Jahresvergleich lagen die durchschnittlichen Stundenlöhne im März im prognostizierten Rahmen, nämlich um 4,1 % höher.
Warum knickten die Börsen nicht ein?
Die Daten fielen also insgesamt deutlich stärker als erwartet aus, was die Aussicht auf baldige Zinssenkungen verringert. Eigentlich hätten die Börsen kräftig nachgeben müssen.
Taten sie aber nicht. Im Gegenteil: nach einem anfänglichen Abrutschen in der US-Vorbörse zog der S&P 500 wieder deutlich an und schloss den regulären Handel am vergangenen Freitag mit einem Zugewinn von +1,11 %. Wer hätte das gedacht?
S&P 500: Einknicken vor den US-Daten, dann Erholung trotz starker Daten
Quelle: aktienscreener.com
Insgesamt sehen wir bei dem großen US-Leitindex seit einigen Tagen eine Seitwärts Bewegung auf hohem Niveau. Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung diese aufgelöst wird. Im Zweifel würde ich immer in Richtung des vorherrschenden Trends (hier: aufwärts) schauen. Doch das kann sich ändern.
Im Laufe dieser Woche werden die neusten Inflationsdaten veröffentlicht. Sofern die starke Wirtschaft und der starke Arbeitsmarkt die Inflation nicht noch weiter anheizen, dürften die Kurse weiter steigen.
Sehen wir jedoch einen weiteren Auftrieb bei der Inflation, dann müsste der Markt zumindest einige der bereits eingepreisten Zinssenkungen wieder auspreisen.
Und das könnte zumindest eine überschaubare Korrektur an den Börsen nach sich ziehen. Bereiten Sie sich auf diese Möglichkeit vor – jetzt!
Henrik Voigt gilt nicht nur als erfolgreicher Börsenexperte mit fundierter Erfahrung und Wissen, sondern auch als meinungsstarker Trader, der in der Lage ist, Marktübertreibungen zuverlässig zu identifizieren.
