Intuit wächst weiter zweistellig

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Nahezu unverändert notierten in der zurückliegenden Woche die Aktien des Steuerspezialisten Intuit. Dabei waren die Ergebnisse gar nicht mal schlecht. Im Gegenteil: Während der Umsatz die Erwartungen traf, konnte beim Gewinn die Prognose sogar deutlich geschlagen werden. Lediglich der Ausblick hätte ein wenig optimistischer sein können.

Die langfristige Entwicklung der Aktie ist indes absolut beeindruckend. Konnten sich Anleger vor 10 Jahre noch Papiere des US-Unternehmens für unter 80 Dollar ins Depot legen, müssen Investoren heute rund 660 Dollar je Anteilschein berappen.

Intuit – Spezialist für Steuersoftware

Intuit ist eine Softwarelegende, die im Jahr 1983 gegründet wurde. Damals wurden Schecks noch per Hand ausgestellt und an ein papierloses Büro war noch überhaupt nicht zu denken. Doch genau darin sah der Mitgründer Scott Cook Potenzial. Er setzte frühzeitig auf den Digitalisierungs- und Automatisierungstrend in der Buchhaltung.

Das Unternehmen bietet seinen Kunden inzwischen ein großes Spektrum an Softwarelösungen für das Management der eigenen Finanzen, Steuern oder der Buchhaltung. Mit der Software QuickBooks ist man bspw. Marktführer für die Buchhaltung kleiner und mittelständischer Unternehmen in den USA, die Steuer-Software TurboTax ist seit vielen Jahren die Standardlösung für Steuererklärungen von Privatpersonen in den USA. Die Produkte werden als Abo-Modell angeboten, was wiederkehrende und planbare Einnahmen generiert. Die Gewinnmargen sind gleichbleibend hoch. So wurde seit über 20 Jahren für die Aktionäre immer ein Gewinn erwirtschaftet.

Tiefer wirtschaftlicher Burggraben

Es handelt sich um ein besonders stabiles Geschäftsmodell. Der Grund: Intuit verfügt inzwischen über einen tiefen wirtschaftlichen Burggraben. Der Wechsel zu einem anderen Anbieter, beziehungsweise das Erlernen einer anderen Anwendung erfordert Zeit und verursacht bei den Nutzern hohe Wechselkosten. Darüber hinaus stellen die Risiken der Datenmigration zu einem anderen Produkt Wechsel-Barrieren dar. Grundsätzlich positiv: Beim Markt für Buchhaltungssoftware handelt es sich um einen Wachstumsmarkt. Die Analysten von Mordor Intelligence rechnen mit einem durchschnittlichen Marktwachstum von 2024 bis 2029 von 9,2% bis auf 30,6 Milliarden Dollar.

Umsatzplus von 11,5% im zweiten Quartal

Im zweiten Quartal, das am 31. Dezember endete, war Intuit weiter auf dem Wachstumspfad: In Summe gingen Umsätze von 3,39 Milliarden Dollar durch die Bücher (+11,5% zum Vorjahresquartal). Damit wurden die Analystenprognosen exakt getroffen.

Unterdessen war der Technologiekonzern weiterhin hochprofitabel. Übrig blieb beim US-Softwarekonzern ein Nettoergebnis von 353 Millionen Dollar. Das lag deutlich über dem Vorjahresniveau (168 Mio. Dollar). Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag zudem mit 2,63 -Dollar deutlich über den Erwartungen der Wallstreet-Banker, die mit lediglich 2,31 Dollar je Aktie gerechnet hatten.

Keine Anhebung der Jahresprognose

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Konzernführung weiteres Wachstum und stellt einen Umsatz zwischen 15,89 16,10 Milliarden Dollar in Aussicht (+11% bis 12%). Gleichzeitig soll das bereinigte Ergebnis auf 16,17 bis 16,47 Dollar je Aktie und damit um 12% bis 14% ansteigen. Einige Anleger hatten jedoch gehofft, dass Intuit nach dem Übertreffen der Prognose im abgelaufenen Quartal die Gesamtjahresprognose nach oben schraubt.

Derweil handelt die Aktie momentan bei einem Börsenwert von 184 Milliarden Dollar mit dem 40-fachen der erwarteten Gewinne.