Vorstand kauft für 116 Millionen Dollar Carvana-Aktien

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Heute berichte ich Ihnen wieder über auffällige Aktientransaktionen von Vorständen oder renommierten Hedgefonds. Denn wer sollte die zukünftige Entwicklung in den Firmen besser beurteilen können als die Vorstände oder Großaktionäre, die ganz nah am Puls der Zeit sind?

Aktientransaktionen dieser Personen können Ihnen wichtige Informationen liefern. Besonderen Informationsgehalt haben dabei die Aktienkäufe. Das hat einen einfachen Grund: Während es für Verkäufe vielfältige Gründe (z.B., dass ein Manager auch Liquidität für private Verpflichtungen benötigt) gibt, dürfte ­hinter massiven Aktienkäufen vor allem eines stecken: Die Intention Geld zu verdienen.

Anbei finden Sie drei Unternehmen, die in der vergangenen Woche durch interessante Insidertransaktionen aufgefallen sind:

Carvana

Die Aktie des Online-Gebrauchtwagenhändlers Carvana ist auf Achterbahnfahrt. Nachdem die Papiere in 2022 über 95% an Wert verloren, kommt es in diesem Jahr zu einer kräftigen Gegenbewegung: Seit dem Jahreswechsel explodierte die Aktie regelrecht von unter 5 Dollar bis auf zuletzt rund 47 Dollar. Der letzte Kurssprung war unter anderem auf Käufe des Vorstands Ernest Garcia zurückzuführen. Der Firmeninsider sammelte über 3,1 Millionen Aktien zum Preis von 37,04 Dollar ein. Der gesamte Gegenwert der Käufe lag bei 116 Millionen Dollar.

Carvana betreibt zusammen mit seinen Tochtergesellschaften eine E-Commerce-Plattform für den Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen in den Vereinigten Staaten. Die Plattform ermöglicht es den Kunden, ein Fahrzeug der 360-Grad-Fahrzeugbildtechnologie des Unternehmens zu inspizieren, Finanzierung und Garantieleistungen zu erhalten, das Fahrzeug zu kaufen und die Lieferung oder Abholung vom Computer oder Handy aus zu planen.

Das Unternehmen hat nach einer unglücklichen Expansion vor einigen Jahren mit einer hohen Schuldenlast zu kämpfen. Das Problem verstärkte sich durch eine Verlangsamung des Gebrauchtwagenmarktes. Allerdings gab es zuletzt auch wieder einen Lichtblick: Für das dritte Quartal 2023 erwartet Carvana jetzt ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von über 75 Millionen Dollar (bislang: positives bereinigtes EBITDA).

Mercury Systems

Beim Luft- und Raumfahrtspezialisten Mercury Systems legten sich zuletzt gleich vier Firmeninsider Aktien zu. Bei Kursen zwischen 37,57 und 38,50 Dollar erwarben der Vorstand William Ballhaus und drei Direktoren 114.475 Aktien. Der Gegenwert der Zukäufe lag insgesamt bei 4,32 Millionen Dollar.

Mercury Systems ist ein Technologieunternehmen, das Komponenten und Produkte für die Luft- und Raumfahrt- sowie die Verteidigungsindustrie herstellt. Die Produkte und Lösungen des Unternehmens werden in etwa 300 Programmen von 25 Verteidigungsunternehmen und Kunden aus der kommerziellen Luftfahrt eingesetzt.

Im letzten Berichtsquartal (Anm.: Q4 endet am 30.06.) musste Mercury Systems einen Umsatzrückgang um 12,6% auf 253,2 Millionen Dollar verkraften. Damit wurden die Analystenschätzungen deutlich um 29,93 Millionen Dollar (Quelle: Seeking Alpha) verfehlt. Unter dem Strich rutschte der Konzern mit -8,2 Millionen Dollar in die Verlustzone.

Red Robin Gourmet Burgers

Bei der Fast Food Kette Red Robin Gourmet Burgers waren ebenfalls auffällige Aktienkäufe zu verzeichnen. Der Großaktionär Archon Capital Management erwarb 212.536 Aktien zu Kursen zwischen 10,28 und 10,53 Dollar (Gegenwert: 2,22 Millionen Dollar). Zeitgleich legte der Vorstand Gerard Hart nach und sammelte 25.000 Aktien ein. Beim Kaufkurs von 10,26 Dollar musste Hart 256.500 Dollar auf den Tisch legen.

Red Robin Gourmet Burgers betreibt zusammen mit seinen Tochtergesellschaften Casual-Dining-Restaurants in Nordamerika und einer kanadischen Provinz. In den Restaurants des Unternehmens werden vor allem Fast Food-Speisen wie Burger und Pizza angeboten. Red Robin Gourmet Burgers wurde bereits 1969 gegründet und hat seinen Sitz in Greenwood Village, Colorado. Mit einem Marktwert von knapp 170 Millionen Dollar ist der Unternehmenswert sehr überschaubar.

Im abgelaufenen zweiten Quartal steigerte der Konzern seinen Umsatz um 3,4% auf 298,6 Millionen Dollar. Der Nettogewinn stieg im Jahresvergleich um 21,9 Millionen Dollar auf 3,9 Millionen Dollar.