Intel-Aktie: Ist das der entscheidende Impuls?  

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Intel ist ein wankender Riese. In den USA gibt es gemessen am Umsatz zwar keinen größeren Chip-Produzenten. Doch befindet sich das Unternehmen und auch der Aktienkurs in einem kontinuierlichen Niedergang.

Der Grund dafür ist schnell gefunden: Die Heißsporne wie Nvidia oder AMD waren in den vergangenen Jahren einfach schneller in der Entwicklung neuer Grafikkarten, konnten auch in anderen Anwendungsbereichen schneller, bessere Chips anbieten. Währenddessen musste Intel sogar häufiger Produktneuheiten verschieben.

KGV 6: Chip-Gigant mit Value-Bewertung

Der Intel-Riese kam einfach nicht hinterher. Kein Wunder also, dass die Aktie immer weiter verkauft wurde. Mittlerweile kostet eine Intel-Aktie nur noch 26 US-Dollar und wird mit einem KGV von 5,8 bewertet. Der Vergleich mit Nvidia spricht Bände: Die Aktie der Konkurrenz kostet 126 US-Dollar und wird mit einem KGV von 33 bewertet.

Das Trauerspiel im Chart: Intel kennt seit vergangenem Jahr nur noch den Abwärtstrends. Aber es gibt Hoffnung.

Jetzt gibt es aber echte News, die Intel zu einem echten Value-Schnäppchen machen könnten. Zum einen drängt der Konzern jetzt auch in das lukrative Gaming-Geschäft vor. Es wurden neue Grafikkarten auf den Markt gebracht, die durchaus konkurrenzfähig sein sollen. Der Clou: Die Intel-Grafikkarten sind mindestens 300 US-Dollar günstiger als die Modelle vom Konkurrenten Nvidia.

Tochter Mobileye: Ein Börsengang könnte 30 Milliarden US-Dollar bringen

Doch damit noch nicht genug: Denn schon bald konnte Mobileye zu einem größeren Teil an die Börse gebracht werden. Intel hatte 2017 den Spezialisten für Sensoren und Software gekauft, der in der Autoindustrie stark etabliert ist. Das Unternehmen erzielt mittlerweile einen Umsatz von 1,3 Milliarden US-Dollar und hat 50 Kunden aus der Automobilindustrie.

Den nächsten Schritt der Mobilität, das autonome Fahren, wird Mobileye voraussichtlich federführend möglich machen. Intel wird zwar einen Teil behalten wollen, zielt aber mit dem IPO von seiner Tochter auf einen Verkaufserlös von 30 Milliarden US-Dollar.

Frisches Geld für frische Produkte. Gleichzeitig profitiert Intel von den Förderungsmaßnahmen der US-Regierung, um die heimische Chipindustrie zu stärken und unabhängiger von Asien zu werden.

Fakt ist: Vor diesem Hintergrund ist die Bewertung von Intel tatsächlich günstig. Das KGV von knapp 6 ist sehr niedrig für einen etablierten Halbleiter-Konzern.  

Fazit: Konservative Anleger mit langem Atem können eine halbe Position Intel kaufen. Die jüngsten Nachrichten sind vielversprechend. Und mit frischem Geld von der Regierung und vom Erlös des Mobileye IPOs könnte Intel zügig den Vorsprung zu seinen großen US-Konkurrenten aufholen.