Nestlé-Aktie: Dividenden-Aktie mit Sand im Getriebe

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Nestlé gilt als Dividenden-Aktie. Seit vielen Jahren schon. Doch ist die Aktie auch jetzt noch ein guter Kauf? Gerade jetzt, vor Ostern, richten viele Anleger den Blick auf Titel aus der Lebensmittel-Branche. Doch wie steht es wirklich um das eigentlich krisensichere Geschäft? Wir haben für Sie den Check gemacht.

1866 von einem deutschen Apotheker gegründet, ist Nestlé heute der größte Schweizer Industriekonzern und weltweit die Nummer 1 unter den Nahrungsmittelherstellern. Mit mehr als 2.000 Produkten ist Nestlé in 186 Ländern vertreten. Die Palette der Markenartikel umfasst Getränke, Milch- u. Diätprodukte, Babynahrung, Cerealien, Schokolade, Süßwaren, Konserven, (Tiefkühl-)Fertiggerichte und Tierfutter. 

Sand im Getriebe

Die Zahlen von Nestlé für das Geschäftsjahr 2023 waren durchwachsen. Der Umsatz lag mit knapp 93 Mrd SFr um 1,5% unter dem Vorjahr. Der Gewinnanstieg um 20,9% auf 11,2 Mrd SFr war auf geringere Sonderaufwendungen zurückzuführen. Zudem profitierte Nestlé von einer geringeren Steuerquote. Erfreulich war der Cashflow. Im Vorjahr belastete der starke Lageraufbau den Cashflow. Dieser Trend kehrte sich 2023 um, was Nestlé zu einem Cashflow-Anstieg um 33,9% auf 15,9 Mrd SFr verhalf.

Bei konstanten Wechselkursen stieg der Umsatz im Zuge von Preissteigerungen um 7,2%. Der Umsatzrückgang in der Heimatwährung war hauptsächlich auf ungünstige Währungseffekte zurückzuführen. Bei der Gewinnentwicklung müssen Sonderfaktoren ausgeklammert werden, um einen nachhaltigen Trend abzubilden. Der Gewinn pro Aktie vor Sonderfaktoren wurde bei konstanten Wechselkursen um 8,4% gesteigert. Umgerechnet in SFr stagnierte der bereinigte Gewinn pro Aktie auf Vorjahreshöhe.

Deswegen werden wir vorsichtig

Organisch ist Nestlé demnach im hohen einstelligen Prozentbereich gewachsen. Die Stärke des Schweizer Franken machte Nestlé jedoch einen Strich durch die Rechnung. Der Anstieg der Eigenkapitalrendite auf 31,4% ist nicht zuletzt auf die gestiegene Verschuldung zurückführen und muss daher relativiert werden.

Zudem zeichnete Nestlé einen verhaltenen Ausblick auf 2024. Das organische Umsatzwachstum soll sich auf 4% abschwächen. Bei dem Gewinn pro Aktie stellt Nestlé ein Wachstum von 6 bis 10% bei konstanten Wechselkursen in Aussicht. Die Dividendenrendite von mehr als 3% ist zwar ordentlich, mehr aber auch nicht. Uns stört die wachsende Verschuldung und das schleppende Wachstum.