Münchener Rück Aktie: Kurspflege durch Aktienrückkauf?

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Die Münchener Rück will nach der durchwachsenen Bilanz für 2017 die Anleger bei Laune halten – und stellt ein weiteres milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm in Aussicht, das bereits in wenigen Wochen starten soll.

Aktien im Wert von 1 Milliarde Euro sollen bis April 2019 zurückgekauft werden – ein klassisches, wenn auch nicht unumstrittenes Programm zur Kurspflege.

In den vergangenen zwölf Monaten entwickelte sich die Aktie der Münchener Rück unbeständig, die Berg- und Talfahrt reichte von einem Tief unter 170 Euro im vergangenen September bis zu einem Jahreshoch von knapp unter 200 Euro Anfang November. Zuletzt war das Papier für rund 185 Euro zu haben.

Stürmische Bilanz

Schwierig, wenn auch wenig überraschend, gestaltete sich die Bilanz für 2017: Denn mit Prognosen ist es im Versicherungsgeschäft so eine Sache. Man kann schön planen mit den eigenen Kostenstrukturen als Grundlage, doch gerade die unvorhergesehenen Ereignisse, die das Kerngeschäft der Versicherer und Rückversicherer ausmachen, können diese Pläne kurzfristig zunichtemachen.

Im vergangenen Jahr war es im frühen Herbst soweit, als die Hurrikans Harvey, Irma und Maria in der Karibik und Teilen der USA wüteten, eine Schneise der Verwüstung hinterließen und die Planungen der Versicherer gehörig durcheinanderwirbelten.

Am Ende brach der Gewinn der Münchener Rück um satte 84 Prozent ein auf 392 Millionen Euro. Damit war zwar zu rechnen, doch am Parkett kam die Nachricht verständlicherweise dennoch nicht gut an, als sie letztendlich schwarz auf weiß auf dem Tisch lag.

Höhere Prämien, geringere Kosten

Für das laufende Jahr peilt der Rückversicherer nun einen Überschuss im Bereich zwischen 2,1 und 2,5 Milliarden Euro an. Die Zielspanne liegt damit um jeweils 0,1 Milliarden Euro höher als in der Vorjahresprognose.

Gestützt wird dies durch höhere Rückversicherungs-Prämien, auf die sich die Erstversicherer in Folge der verheerenden Wirbelstürme erstmals seit Jahren eingelassen haben. Dennoch rechnet die Münchener Rück mit leicht rückläufigen Bruttobeiträgen für 2018.

Eine weitere Stellschraube, an der gedreht werden soll, sind die eigenen Kostenstrukturen. Nicht zuletzt durch Personalabbau, etwa bei der Erstversicherungstochter Ergo, sollen die Ausgaben reduziert werden. Der Nettogewinn der Ergo soll in den kommenden Jahren auf 530 Millionen Euro bis 2020 gesteigert werden. Im vergangenen Jahr hatte die Tochter 273 Millionen Euro erzielt.

Münchener Rück Aktie: Analysten zuversichtlich

Die Münchener Rück Aktie schafft es indes zumindest kurzfristig nicht heraus aus ihrem Zickzack-Kurs: Die Ankündigung des Aktienrückkaufprogramms ließ den Kurs zwar kurzzeitig in die Höhe schnellen, ebenso rasch ging es jedoch auch wieder abwärts.

Analysten zeigten sich zuletzt dennoch tendenziell optimistisch und rieten mehrheitlich zum Halten oder Kauf der Münchener Rück Aktie bei einem durchschnittlichen Kursziel von knapp 200 Euro.