Kupferpreis hat enormes Erholungspotenzial

Kupfer
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Die Kupferpreise werden in den nächsten zwei Jahren um mehr als 75 % ansteigen, prognostiziert seit neuestem BMI, die Forschungseinheit von Fitch Solutions. Die Gründe dafür: Im Bergbau kommt es zu Versorgungsengpässen, aber vor allem steigt die Nachfrage nach dem Metall aufgrund der globalen Energiewende.  Auch ein möglicher Rückgang des US-Dollars, sobald die US-Notenbank schließlich mit Zinssenkungen beginnt, dürfte den Kupferpreisen Unterstützung bieten.

Kupferpreis: Langfristig aufwärts

Quelle: stockcharts.com

Die globale Energiewende muss vorangetrieben werden

Zwar haben sich auf der jüngsten COP28-Klimakonferenz mehr als 200 Länder für einen Plan zur Verdreifachung der weltweiten Kapazitäten für erneuerbare Energien bis 2030 ausgesprochen, (was allein die Kupfernachfrage bereits enorm antreibt). Doch Kritiker mahnten bereits diverse Schlupflöcher nach den jüngsten Beschlüssen an.

Die Internationale Energieagentur warnt, dass das von den Vereinten Nationen im Rahmen eines Maßnahmenpakets vereinbarte Ziel trotzdem weiter hinter dem zurückbleibt, was erforderlich ist, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Das UN-Wissenschaftsgremium hat festgestellt, dass der globale Temperaturanstieg bereits bei mindestens 1,1 °C liegt und dass die Welt 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt hat.

Dementsprechend werden wohl mittelfristig noch höhere Investitionen in den Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig sein.

Die Kupfernachfrage steigt enorm

In einem Bericht vom Dezember prognostizierte die Citibank bereits, dass die höheren Ziele für erneuerbare Energien die Kupfernachfrage bis 2030 um zusätzliche 4,2 Millionen Tonnen steigern würden.

Dies könnte die Kupferpreise im Jahr 2025 auf 15.000 US-Dollar pro Tonne treiben, so die Citibank weiter, was ein Aufwärtspotenzial von über 81 % bedeutet.

Das Basismetall unabdingbar für den Auf- und Ausbau der erneuerbaren Energien. Allein der Ausbau der Photovoltaik benötigt 300- 400 % mehr Kupfer pro Mwh als ein konventionelles Kraftwerk. Und das Metall ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen, Stromnetzen und Windturbinen.

Angebotsprobleme unterstützen den Kupferpreis zusätzlich

Andere Analysten sehen einen Aufwärtstrend für Kupfer aufgrund von Problemen auf der Angebotsseite wobei Goldman Sachs ein Defizit von über 500.000 Tonnen im Jahr 2024 erwartet.

Im vergangenen November stellte First Quantum Minerals die Produktion in Cobre Panamá, einer der größten Kupferminen der Welt, nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs und landesweiten Protesten wegen Umweltbedenken ein. Anglo American, ein weiterer bedeutender Produzent, kündigte an, die Kupferproduktion in den Jahren 2024 und 2025 zu kürzen, um die Kosten zu senken.

Fazit: Kupfer hat enormes Erholungspotenzial  

Kupfer ist gemessen an seiner Nachfrage- und Angebotslage und aufgrund der Erwartung eines weiteren Marktdefizits in 2024 deutlich zu günstig. Zumal die Tendenz eher in Richtung eines sich verschärfenden Defizits über die kommenden 2-3 Jahre zeigt, mit einer enorm steigenden Nachfrage und einem Angebot, das damit nicht Schritt halten kann, aufgrund steigender Kosten und/oder politischer Risiken. Die logische Konsequenz aus dieser fundamentalen Ausgangslage: Kupfer muss teurer werden.