Serie Dividenden (Teil 3): Aufgepasst bei Dividendenfonds!

Inhaltsverzeichnis

Von Dividendentiteln können Sie auch profitieren, wenn Sie nicht zu den Stockpickern gehören, die sich ihre Aktien einzeln auswählen. Denn dafür gibt es Dividendenfonds. Genauer gesagt gibt es sogar zwei Kategorien: Aktiv gemanagte Investmentfonds und daneben noch ETFs, die einen Dividenden-Index abbilden, zum Beispiel den DivDax oder den S&P US Dividend Aristocrats.

Wer einen solchen Fonds kauft, kann darauf vertrauen, dass im Portfolio dividendenstarke Aktien liegen, auch wenn die Auswahlkriterien sich nicht immer gleichen. Eine Sache sollten Sie jedoch beachten, wenn sie Dividendenfonds kaufen: Die wahre Performance ist meistens etwas schlechter als die ausgewiesene. Und das hat einen bestimmten Grund.

Performance-Messung muss zwangsläufig „mogeln“

Wenn Sie mehrere Fonds in Sachen Wertentwicklung über die Jahre vergleichen möchten, ist das ohne Weiteres möglich. Jede Fondsgesellschaft wird Ihnen die Performance über verschiedenste zurückliegende Zeiträume ausweisen. Auch bei Rating-Agenturen wie Morningstar können Sie diese abrufen. Ob 1 Jahr, 3 Jahre, 5 Jahre oder auch 10 Jahre: Die Zahlen sind leicht zu finden. Leicht zu interpretieren sind sie indessen nicht.

Denn würde man die Wertentwicklung eines ausschüttenden Fonds vergleichen mit einem thesaurierenden Fonds, dann stünde der ausschüttende schlechter da. Zur Erinnerung: Ein ausschüttender Fonds überweist die erhaltenen Dividenden (oder bei Mischfonds auch die Zinsen) laufend an seine Anteilseigner. Das macht ein thesaurierender Fonds nicht. Er führt diese Einnahmen dem Fondsvermögen zu und investiert sie weiter.

Völlig klar ist: Wenn nicht ausgeschüttetes Geld im Fonds verbleibt, dann werden die einzelnen Fondsanteile wertvoller. Was also macht die Fondsindustrie, um beide Fondsarten vergleichbar zu machen? Sie tut bei allen Fonds – auch den ausschüttenden – so, als würden die Erträge einbehalten. Deshalb weisen ausschüttende Fonds eine bessere Entwicklung aus, als sie in Wirklichkeit erzielt haben. Betrachten wir nun die Wirklichkeit bei Dividendenfonds.

In aller Regel sind Dividendenfonds ausschüttend

Dividendenfonds sind fast immer ausschüttend. Kaum einer dieser Fonds thesauriert die laufenden Erträge. Das muss niemanden verwundern: Schließlich zeigen die Anleger mit dem Kauf ihr Interesse an Ausschüttungen. Manch ein Investor freut sich über die laufende Aufbesserung seines Gehalts oder seiner Rente durch die regelmäßigen Gutschriften auf seinem Verrechnungskonto.

Sie sollten aber wissen: Wenn Ihnen stattdessen an einem stetigen Vermögensaufbau gelegen ist, dann sind ausschüttende Fonds (und damit eben auch Dividendenfonds) nicht so günstig. Denn es wird ihnen laufend Kapital entzogen. Wollen Sie nun, dass dieses Geld gleich wieder angelegt wird, haben Sie gleich drei Probleme. Nummer 1: Sie müssen selbst aktiv werden, um das Geld wieder anzulegen. Nummer 2: Die Wiederanlage ist mit Kosten verbunden. Nummer 3: Für die vergleichsweise kleinen Beträge, die Sie laufend erhalten, lohnt sich die Orderaufgabe oft nicht.

Mein Rat: Arbeiten Sie mit Sparplänen

Eine pfiffige und vergleichsweise kostengünstige Art der Wiederanlage, die auch mit kleinen Beträgen funktioniert, sind Wertpapier-Sparpläne. Damit können Sie wahlweise Fonds besparen (das muss nicht unbedingt der ursprüngliche Dividendenfonds sein). Sie können aber auch auf Einzelaktien setzen. Selten zahlen Sie hier pro Rate mehr als 2 %, und möglich sind meist Raten ab 25 € (bei manchen Anbietern sogar schon ab 10 €).

Ich empfehle Ihnen: Wenn der Vermögensaufbau Ihr Ziel ist, schließen Sie nach dem Kauf eines Dividendenfonds einen Sparplan ab, der einmal im halben Jahr die erhaltenen Ausschüttungen wieder anlegt. Damit profitieren Sie von den Vorzügen der Dividendenaktien im Fonds-Portfolio – und Sie haben die Nachteile ohne übermäßige Kostenbelastung ausgeglichen.