SFC Energy: Schwarze Zahlen mit Brennstoffzellen

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Nebenwerte aus dem Bereich Brennstoffzellen sind in den vergangenen beiden Jahren sehr schlecht gelaufen. Überwiegend zu Recht, denn viele hochdefizitäre Unternehmen konnten die ambitionierten Erwartungen nicht erfüllen. Aber es gibt auch eine Ausnahme, die allerdings von den Anlegern (noch) nicht gewürdigt wird: SFC Energy wächst kräftig und hat die Gewinnzone bereits erreicht.

Kurzportrait SFC Energy

SFC Energy zählt zu den führenden Anbietern von Methanol- und Wasserstoff-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Stromversorgungslösungen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten verkaufte das Unternehmen mit Sitz in Brunnthal bei München über 65.000 Brennstoffzellen. Die Brennstoffzellen kommen beispielsweise in Mobilfunkmasten, Messstationen und Reisemobilen zum Einsatz. SFC Energy besitzt Standorte in Deutschland, Kanada, USA, Indien, Rumänien und den Niederlanden.

Starke Zahlen und deutliche Anhebung der Jahresprognose

Die Zahlen für das dritte Quartal bzw. die ersten neun Monate des laufenden Jahres fielen sehr gut aus. In den ersten drei Quartalen klettere der Umsatz um +38% auf 88 Mio. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis konnte auf 7,6 Mio. Euro mehr als verdoppelt werden.

Mit Vorlage der Zahlen hob das Management des im Nebenwerteindex SDAX notierten Unternehmens die Prognosen für das Gesamtjahr deutlich an. Erwartet wird nun für 2023 ein Umsatz von 115 bis 117 Mio. Euro (bisherige Prognose: 107 bis 111 Mio. Euro). Beim operativen Gewinn sollen es nun 7,5 bis 8,6 Mio. Euro werden, zuvor lag das untere Ende der Spanne lediglich bei 5,0 Mio. Euro.

Geschäfte in Nordamerika und Indien boomen

Der Ausbau des Nordamerika-Geschäfts hat sich für SFC Energy ausgezahlt. In dieser Region legten die Umsätze dank der steigenden Nachfrage nach Brennstoffzellenlösungen für industrielle Anwendungen um 47% zu. Mit 46% Anteil am Gesamtumsatz ist Nordamerika inzwischen zur wichtigsten Absatzregion des Unternehmens aufgestiegen.

Die Region Asien ist mit einem Umsatzanteil von 12% noch ein relativ kleiner Markt für SFC Energy. Doch genau hier hat das Management den nächsten Wachstumstreiber ausgemacht. Speziell für den indischen Markt sieht SFC-Chef Peter Podesser großes Potenzial. Hier konnte das Unternehmen seinen Umsatz im bisherigen Jahr 2023 um satte +80% steigern. Das Ganze natürlich auf relativ kleiner Basis. Aber hier bietet sich SFC Energy die Gelegenheit auf exponentielles Wachstum, das der Absatzregion in den nächsten Jahren eine enorme Bedeutung verleihen könnte. 

Wachstum beschleunigt sich, schwarze Zahlen erreicht

Das Umsatzwachstum ist hoch und beschleunigt sich sogar nochmals. Analysten prognostizieren innerhalb von nur zwei Jahren (2023 bis 2025) eine Verdoppelung des Umsatzes und eine Verdreifachung des Gewinns.

Vor allem beim Gewinn hebt sich SFC Energy von bekannteren Brennstoffzellen-Aktien wie Ballard Power oder Plug Power, bei denen das Erreichen der Gewinnzone noch lange nicht in Sicht ist, erfreulich ab.

Spekulative Aktie mit viel Potenzial

Aktuell liegt der Börsenwert bei gut 300 Mio. Euro. Das entspricht lediglich dem Doppelten des für das kommende Jahr prognostizierten Umsatzes. Ein Grund für die günstige Bewertung ist sicherlich der Gegenwind, der der Brennstoffzellenbranche aktuell entgegenschlägt. Diesem sehr negativen Branchenumfeld kann sich die SFC-Aktie nicht entziehen, auch wenn sich die Kursverluste hier – im Gegensatz zur Konkurrenz – in Grenzen halten. Sollte die Stimmung drehen, bietet sich der Aktie einiges an Gewinnpotenzial. Aber natürlich handelt es sich um einen recht spekulativen Wert.