AstraZeneca bleibt eine solide Wahl

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Pharma-Aktien haben sich in der schwierigen Marktlage der vergangenen Wochen und Monaten gut behaupten können. Einen dieser Werte möchte ich Ihnen heute näher vorstellen: AstraZeneca.  

Unternehmensportrait

Im Jahr 1999 fusionierte der schwedische Pharma-Konzern Astra mit dem britischen Pharma-Konzern Zeneca. Heute zählt AstraZeneca zu den weltweit führenden Pharma-Konzernen mit einem Jahresumsatz von über 40 Mrd. US-Dollar.   

AstraZeneca besitzt ein breites Produktportfolio mit Medikamenten aus den Bereichen Krebs, Immunologie, Herz-Kreislauf und Stoffwechsel, Infektionen und neurologische Störungen. Bei zehn Medikamenten handelt es sich um sogenannte „Blockbuster“, also Medikamente mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde US-Dollar. Tagrisso ist das mit Abstand umsatzstärkste Produkt und gleichzeitig eines der wachstumsstärksten. Es wird bei Lungenkrebs in fortgeschrittenem Stadium verabreicht.

Leichtes Wachstum trotz Wegfall des COVID-19-Geschäft 

Für das erste Halbjahr 2023 hat AstraZeneca gute Ergebnisse vorgelegt. Der Umsatz stieg um +4% auf 22,3 Mrd.US-Dollar. Der Gewinn kletterte um +13% auf 2,34 US-Dollar pro Aktie. Beide Werte lagen über den Analystenprognosen.

Die Zuwachsrate beim Umsatz mag auf den ersten Blick niedrig erscheinen. Nachdem das Unternehmen im Vorjahreszeitraum jedoch Milliardenumsätze mit seinem COVID-19-Impfstoff gemacht hatte, die nun weitgehend wegfallen, ist schon bemerkenswert, dass AstraZeneca überhaupt weiter wachsen kann. Dieser Negativfaktor konnte von überwiegend zweistelligen prozentualen Zuwachsraten der anderen Medikamente mehr als wettgemacht werden. Wachstumstreiber war einmal mehr das beständig an Bedeutung gewinnende Geschäft mit Krebs-Medikamenten mit einer Zuwachsrate von +22%.

Wachstumstempo nimmt zu, Rekordgewinne in Sicht 

Der Sonderfaktor des wegfallenden COVID-19-Geschäfts wird AstraZeneca auch im zweiten Halbjahr 2023 belasten. Im nächsten Jahr dürften die Zuwachsraten dann beim Umsatz wieder bei gut +10% und beim Gewinn doppelt so hoch liegen. Und ganz wichtig: Nachdem die Gewinnentwicklung in den vergangenen Jahren sehr schwankend war, dürfte es hier deutlich besser werden und ein Rekordgewinn auf den nächsten folgen.

Ein Blick die Forschungspipeline

In den nächsten Jahren dürfte AstraZeneca seinen Wachstumskurs fortsetzen. Dafür spricht – neben der guten Entwicklung der am Markt befindlichen Medikamente wie die Krebs-Medikamente Tagrisso und Enhertu – eine prall gefüllte Forschungspipeline, die durch das US-Biotech-Unternehmen Alexion im Jahr 2021 nochmals aufgewertet wurde.

Insgesamt hat AstraZeneca über 170 Projekte in seiner Pipeline. Über 30 Wirkstoffe befinden sich in der dritten und letzten klinischen Studienphase vor der Zulassung, die Hälfte davon sind Krebs-Medikamente.

Übernahme des Gentherapie-Geschäfts von Pfizer

Vor einigen Wochen gab AstraZeneca die Übernahme des Gentherapie-Geschäfts für seltene Krankheiten vom US-Konkurrenten Pfizer bekannt. AstraZeneca zahlt dafür 1 Mrd. US-Dollar zuzüglich Lizenzgebühren. Gentherapien kommen neben der Krebsbekämpfung zunehmend im Kampf gegen seltene Krankheiten zum Einsatz. Von mehr als 7.000 bekannten seltenen Krankheiten werden rund 80% auf genetische Mutationen zurückgeführt und sind mittels Gentherapien behandelbar.

Für Langfrist-Anleger bleibt die Aktie attraktiv

Von der Bewertung her ist die Aktie zwar kein Schnäppchen mehr. Aber die soliden Wachstumsaussichten sowie die hohe Krisenresistenz der Geschäfte bieten gerade sicherheitsorientierten Anlegern ein langfristig attraktives Chance/Risiko-Verhältnis.