Douglas Aktie zurück am Parkett: Anleger rümpfen die Nase

Inhaltsverzeichnis

Es war der bislang größte Börsengang des Jahres am Frankfurter Parkett – und direkt ein ziemlicher Flop. Nach mehr als 10 Jahren kehrte am gestrigen Donnerstag die Parfümeriekette Douglas zurück an die Börse.

Douglas Aktie: Mit Ach und Krach zurück ans Parkett

Bereits der Ausgabepreis der Douglas Aktie war mit 26 Euro am unteren Ende der angepeilten Spanne gering ausgefallen, die Erstnotiz lag mit 25,50 Euro sogar noch darunter. Im Verlauf des ersten Handelstages ging es weiter steil bergab: Um bis zu 12 Prozent gab die Douglas Aktie nach und rutschte am Tag ihres Comebacks unter 23 Euro.

Knapp ein Drittel der Anteile wurden in Umlauf gebracht, die bisherigen Haupteigentümer halten weiterhin die Mehrheit. Der Börsengang hatte ein Volumen von 890 Millionen Euro – doch wegen des Sinkflugs der Aktie brach der Marktwert des Unternehmens mit Hauptsitz in Düsseldorf innerhalb weniger Stunden von 2,8 auf 2,5 Milliarden Euro ein.

Vorstand hofft auf Kehrtwende

Mittelfristig rechnen Beobachter jedoch damit, dass sich der Aktienkurs nach einer Bodenbildung wieder erholen wird. Zuversichtlich stimmten zuletzt etwa die jüngsten Quartalszahlen des Unternehmens: Im Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2023/2024, welches das für die Branche so wichtige Weihnachtsgeschäft umfasste, verzeichnete Douglas einen Umsatzanstieg um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,56 Milliarden Euro. Beim Gewinn stand ebenfalls ein sattes Plus unterm Strich.

Die starke Quartalsbilanz und die nun erfolgte Rückkehr an die Börse sollen für Douglas eine Kehrtwende einläuten. Das hochverschuldete Unternehmen dürfte trotz der Kursverluste als Erfolg verbuchen, dass es gelungen ist, frisches Kapital einzusammeln. Nun sieht man sich auf Wachstumskurs: Bis 2026 soll der Umsatz auf 5 Milliarden Euro gesteigert werden.

Neben der Gründerfamilie Kreke ist die Private-Equity-Firma CVC Capital Hauptaktionär bei Douglas. Die Anteile hatte CVC im Jahr 2015 von Advent übernommen, der Investor hatte seinerzeit Kapital bereitgestellt, um Douglas 2013 von der Börse zu nehmen. Durch den nun vollzogenen Börsengang werden die Anteile von CVC verwässert, der Anteil sinkt von 84 auf gut 54 Prozent.

Dax mit neuen Rekorden

Dass sich private Anleger zunächst wenig interessiert an der Douglas Aktie zeigten, führen Börsianer nicht zuletzt auf eine Meldung vom Vortag zurück: Da hatte Kering – der Konzern, zu dem unter anderem die Luxusmarke Gucci gehört – vor rückläufigen Umsätzen gewarnt. Schmuck, Handtaschen, aber eben auch die bei Douglas hauptsächlich vertriebenen Parfums zählen zu den Luxusgütern, die zwar gern zu Weihnachten verschenkt werden, an denen private Verbraucher ansonsten aber gerne sparen – gerade in Zeiten hoher Inflation und sinkender Kaufkraft, wie es in den letzten beiden Jahren der Fall war.

Grundsätzlich war die Kauflaune am Parkett hingegen ungetrübt: Der Dax setzte seine Rekordserie fort und markierte ein neues Allzeithoch, das bereits am Freitag erneut übertroffen wurde. Am frühen Freitagnachmittag notierte der Leitindex bei etwas über 18.200 Zählern.