Bringt ein Generalstreik nächste Woche den DAX-Crash?

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Ab dem 8. Januar (also ab kommenden Montag!) planen Landwirte eine Aktionswoche gegen die Politik der Ampel-Koalition. Die Speditionen wollen sich dem Protest anschließen. Zusammen mit dem gleichzeitig stattfindenden Bahnstreik droht ein Mega-Chaos für die deutsche Wirtschaft.

Legt ein Verkehrschaos bald die deutsche Wirtschaft lahm?

Wie stark die Beeinträchtigungen sein werden, hängt von Dauer und Ausmaß der Proteste ab. Bereits nach wenigen Tagen Streik könnten Lebensmittel und Treibstoff knapp werden. Dann könnte tatsächlich auch der Fall eintreten, dass weite Teile der Wirtschaft lahmgelegt werden, weil sie keine Mitarbeiter, kein Material und/ oder keinen Treibstoff mehr haben.

Bringt ein Generalstreik nächste Woche den DAX-Crash?

In einer Situation, wo sich die deutsche Wirtschaft nach über einem Jahr Abschwung schon wieder im erneuten Sinkflug befindet, ist das natürlich alles andere als eine gute Nachricht. Dennoch dürften die Auswirkungen auf die Börse überschaubar bleiben.

Nur ein Teil der deutschen Wirtschaft ist überhaupt börsennotiert. Viele mittelständische Unternehmen oder auch Handwerksbetriebe, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden, jedoch nicht.

Zudem dürften die Beeinträchtigungen durch die Streiks zeitlich begrenzt bleiben. Nur im Falle eines längeren (mehrwöchigen) Streiks dürften die deutschen Börsen spürbar reagieren. Dann aber womöglich umso heftiger, denn derzeit rechnet an den Börsen kaum jemand mit starken und anhaltenden Beeinträchtigungen.

Die deutsche Wirtschaft über einen längeren Zeitraum lahmzulegen, das hat in der jüngeren Vergangenheit nur die Politik fertiggebracht. Sie werden sich sicher noch an die Lockdowns ab dem Frühjahr 2020 erinnern, die den Grundstein für die heutige Überschuldung, Stark-Inflation und den Wohlstandsverlust gelegt haben.

Korrektur auf alle Fälle, Crash unwahrscheinlich, aber…

Vergleichbare Auswirkungen durch Streiks auf die Wirtschaft erwarte ich in den kommenden Wochen nicht. Als Anleger müssen Sie daher nicht in Panik verfallen.

Eine Korrektur an den Börsen dürfte aber trotzdem anstehen, allerdings aus anderen Gründen. Sie scheint bereits begonnen zu haben. Seit Jahresbeginn neigen die Aktienkurse zur Schwäche.

Eine ganz andere Sache sind jedoch die möglichen Auswirkungen der Streiks auf Sie als Verbraucher oder Arbeitnehmer. Wie kommen Sie auf Arbeit, wenn der Bus mangels Treibstoff nicht mehr fährt? Was gibt es zu essen, wenn die Supermarktregale wegen der streikenden Speditionen leer bleiben?

Auf solche Fragen sollten Sie eine Antwort haben, auch wenn ich solche Szenarien für den unwahrscheinlichen „worst-case“ halte. Wie heißt es so schön: Besser man hat, als man hätte. Etwas Vorsorge (zum Beispiel ein voller Tank und ein paar Konserven im Schrank) kann nie schaden. Das gilt an der Börse wie auch im wahren Leben.