Was bedeutete kumulierte Performance?

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Zu meinem Artikel “WavesWeekly – Solide Performance in der Finanzkrise” bekomme ich immer wieder einige Fragen. Hiermit möchte Ihnen genau erklären, was es mit den genannten Prozentangaben auf sich hat.

Was bedeutet eine kumulierte Performance von 343,79 % bzw. 6,14 %?

Einige denken, Sie hätten Ihren Einsatz mehr als verdreifacht, wenn Sie diese Zahl sehen. Dem ist nicht so! Das möchte ich klar sagen. Das wäre schlicht und einfach Augenwischerei. Die Performance hängt davon ab, wieviel Geld Sie in jeden Trade bzw. jede Empfehlung von mir investieren. Ich würde mir nicht anmaßen jemandem vorzuschreiben, wieviel Geld er in Position stecken soll.

Gebe ich z.B. 5.000 EUR vor, übernimmt sich der eine Trader, weil er insgesamt nur 10.000 EUR zum Traden hat. Ein anderer Trader hingegen, muss nocheinmal eine Null ranhängen, um auf sein “Niveau” zu kommen. Ich kann es mit einer konkreten Angabe einer Positionsgröße niemanden Recht machen.

Daher empfehle ich den Lesern von WavesWeekly folgendes (ich selbst mache es beim Trading auch so): Grundsätzlich sollten Sie nur mit Geld an der Börse arbeiten, auf welches Sie nicht angewiesen sind. Es darf Ihnen also nicht “weh tun”, wenn Sie es im schlimmmsten Fall komplett verlieren.

8% Ihres Tradingkapitals in eine Position stecken

Kumulierte Rechnung

Schützen Sie Ihr Tradingkapital, indem Sie es strategisch einsetzen.Adobe Stock – K.-U. Häßler

Maximal sollten Sie 8 % Ihres Tradingkapitals in eine Position stecken! Bei einer Depotgröße von 10.000 EUR (Rechenbeispiel für unten) sind das also 800 EUR. Bei 50.000 EUR: 4.000 EUR und so weiter.

Klingt wenig, macht aber Sinn. Bedenken Sie: Wenn Sie 50 % einsetzen und der Trade geht in die Hose. Ruck Zuck verlieren Sie eine Menge Geld und sind frustriert. Auf Dauer macht sich diese Aufteilung bezahlt. Glauben Sie mir!

Wichtiger als die Gesamtperformance (343,79 %) ist die Anzahl der getätigten Trades insgesamt (56 von Ende Juni 2008 bis Ende 2008) und die durchschnittliche Performance je Trade (6,14 %). Wenn Sie jetzt die o.g. 800 EUR nehmen und davon 6,14 % ermitteln, ergibt sich ein Gewinn von 49,12 EUR/Trade. Mulitpliziert mit den 56 Empfehlungen, sind das 2.750,72 EUR. Addiert mit den 10.000 EUR ergibt sich also eine rechnerische Depotgröße von 12.750,72 EUR.

OK, Gebühren für An- und Verkauf müssen Sie auch noch zahlen. Nehmen wir 10 EUR für An- und Verkauf an (bei den größeren Online-Brokern ohne Weiteres machbar). Macht also 560 EUR Gebühren für die 56 Empfehlungen.12.750,72 EUR – 560 EUR = 12.190,72 EUR.

Abzüglich der Transaktionsgebühren sind das immernoch 21,90 % innerhalb eines halben Jahres bezogen auf einen Ausgangsdepotwert von 10.000 EUR zum Start von WavesWeekly am 28.06.2008. Wenn Sie das mit der aktuellen Börsensituation vergleichen und schauen wie sich andere Aktienfonds, der Dax oder Gold im selben Zeitraum geschlagen haben, ein durchaus respektables Ergebnis wie ich finde.

Naiv hochgerechnet auf ein Jahr, ERGÄBE sich eine “naive” Performance von 43,80 % p.a. Von derartigen Hochrechnungen halte ich selbst wenig. Es ist nur eine Hochrechnung!

Dieses oben dargestellte Rechenbeispiel ist sicher nicht an den Haaren herbeigezogen. Rechnen Sie es bitte selbst nach, wenn Sie mir nicht glauben möchten. Vorausgesetzt natürlich, Sie setzen immer den gleichen Betrag entsprechend der 8%-Regel ein (z.B. 800 EUR) und handeln alle Empfehlungen zeitnah nach.

43,80 % p.a – das ist aber ambitioniert! Lässt sich das überhaupt realsieren in diesen turbulenten Börsenzeiten?

Turbulent oder nicht. Es gibt eigenlich immer irgendwo eine Chance. Sei es auf der Long- oder Short-Seite. Sei es beim Dax, Öl, bei E.on, Gold oder Daimler … Mit WavesWeekly sind Sie nicht auf eine Seite festgelegt, sondern können flexibel in den Märkten agieren.

Wie sieht denn die Performance von WavesWeekly in 2009 bisher aus?

Nun, ähnlich wie 2008. Sogar noch besser! Zum heutigen Tage, habe ich meinen Lesern 18 Empfehlungen zukommen lassen. Durchschnittlich ergab sich hierbei ein Gewinn von 11,27 %.

Die Top 5 der Flops liest sich wie folgt:

  1. – 72,93 % mit Salzgitter Short
  2. – 44,44 % mit K+S Short
  3. – 25,00 % mit Amazon Short
  4. – 21,01 & mit dem S&P 500 Short
  5. – 8,92 % mit Silber Short

Die Top 5 der Tops sieht so aus:

  1. 71,88 % mit E.on Short
  2. 64,08 % mit Dax Short
  3. 62,13 % mit Dax Short
  4. 54,71 % mit Dax Short
  5. 23,93 % mit Salzgitter Short

Wenn wir jetzt auch so vorgehen wie im ersten Rechenbeispiel und ein 10.000 EUR Depot nehmen sowie 800 EUR je Trade zu Grunde legen, können wir folgende Rechnung aufstellen:

11,27 % von 800 EUR macht 90,16 EUR. Multipliziert mit den 18 Empfehlungen, ergibt das 1.622,88 EUR. Abzüglich von 180 EUR Transaktionsgebühren, beträgt der Depotstand jetzt 11.442,88 EUR. Wir haben gerade einmal Anfang März und die Leser von WavesWeekly können schon mehr 14 % für sich verbuchen! Hochgerechnet auf dieses Jahr, ergibt sich damit eine “naive” Performance von 84 % für 2009. Ob das realtisch ist, weiß ich nicht. Ein Mittelmaß zwischen 84 % und 43 % (63,50 %) scheint mir aber ein schönes Ziel.

Ich werde Sie ungefähr im 8 Wochen-Rhythmus über die Entwicklung auf dem Laufenden halten. Auch Ende Juni, wenn es WavesWeekly ein Jahr gibt, werde ich Bilanz ziehen.

Was ist mit Steuern?

Richtig erkannt: Steuern wurden bei den Berechnungen außen vor gelassen. Das habe ich bewusst so gemacht. Wieviel Steuern Sie zahlen und ob Sie überhaupt welche zahlen, liegt nämlich ganz bei Ihnen!