Canopy Growth: Morgen ist ein wichtiger Tag!

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In der Quartalsberichtssaison rückt nun ein sehr spannender Sektor in den Fokus: Der Cannabis-Markt. Hier beginnt die heiße Phase des (Quartalszahlen-)Sturm. Besonders wichtig wird es ab der zweiten – also der nächsten – August-Woche. Dann präsentieren viel amerikanische Cannabis-Firmen ihre neuen Geschäftsberichte.

Dieser Sektor ist so interessant, weil der amerikanische Cannabis-Markt selbst in der Corona-Krise ein ultra-hohes Wachstum aufweisen konnte. Lediglich Big-Tech und die „Stay Home“-Unternehmen wie Zoom oder Peloton konnten ähnlich starke Geschäftszahlen vorlegen wie die amerikanischen Cannabis-Unternehmen.

Cannabis-Sektor in Kanada von Coronakrise stärker getroffen als in USA

Wichtig ist dabei die geografische Einschränkung auf „Amerika“. Die amerikanischen Cannabis-Firmen lieferten starke Zahlen ab, da Cannabis-Geschäfte in vielen US-Bundesstaaten als „existentielle Geschäfte“ eingestuft wurden und somit auch in den Lockdowns geöffnet blieben.

In Kanada war die Situation anders. Dort war der Lockdown wesentlich strikter und länger. Besonders in der bevölkerungsreichen Provinz Quebec (mit 8,2 Mio. Einwohnern die Nummer Zwei). Diese Provinz ist aber aufgrund der hohen Bevölkerungszahl für die kanadische Cannabis-Industrie ein bedeutender Umsatztreiber. Deshalb dürften viele kanadische Cannabis-Firmen in den kommenden Wochen eher enttäuschende Zahlen vorlegen.

Analysten erwarten Quartalsverlust bei Canopy

Sehr wichtig für den Cannabis-Markt werden die neuen Quartalszahlen von Canopy Growth (US-Börsenkürzel: CGC). Canopy (Börsenwert: 7,2 Mrd. USD) ist das größte börsengelistete Cannabis-Unternehmen in Kanada und die Nummer Zwei weltweit. Canopy war lange Jahre die Nummer Eins, wurde in 2020 aber von dem amerikanischen Cannabis-Unternehmen Curaleaf (Börsenwert: 7,8 Mrd. USD) überholt.

Die Markterwartungen der Wall Street für die Quartalszahlen liegen bei einem Umsatz von 127,8 Mio. USD und einem Verlust von -0,19 USD/Aktie. Die Wall Street erwartet offensichtlich keine positiven Überraschungen beim Ergebnis. Denn die Ergebnisprognose wurde in den letzten Wochen um -8% nach unten korrigiert.

Preise für Freizeit-Cannabis fallen in Kanada immer weiter

Dabei fährt Canopy unter dem neuen CEO David Klein einen aggressiven Sparkurs. Um Kosten zu senken, wurden zahlreiche Produktionsstätten geschlossen und unrentable Geschäftsbereiche verkauft oder eingestampft. Der Ausblick von CEO Klein, dem ehemaligen CFO des Großaktionärs Constellation Brands, wird deshalb sehr wichtig für Aktionäre.

Beim Umsatz besteht eher das Risiko auf einen „Miss“, also das Verfehlen der Analystenerwartungen. Denn die Preise für Freizeit-Cannabis sind in Kanada im zweiten Quartal 2021 weiter gefallen. Canopy ist besser in den USA aufgestellt als viele andere kanadische Firmen. Aber es ist unwahrscheinlich, dass sich Canopy diesem Trend entziehen konnte.

Fazit: Angesichts der hohen Unsicherheit über die bevorstehenden Quartalszahlen sollten Trader vor der Veröffentlichung keine Positionen eingehen. Canopy Growth ist einer der großen Namen des ersten Cannabis-Booms. Aber die Kanada-Story ist vorbei. Die Musik spielt jetzt im boomenden US-Markt. Amerikanische Cannabis-Firmen sind die neuen Stars.