IBM: Der frühe Vogel fängt die Blockchain!

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Die Aktie von Tech-Dinosaurier IBM findet bei Anlegern und Analysten momentan wieder verstärkt Beachtung. Erst gestern hat das Analysehaus RBC Capital die Aktie von „Sector Perform“ auf „Outperform“ hochgestuft und das Kursziel von 160 auf 180 Dollar angehoben. Aktuell notiert sie bei 158,49 Dollar.

Das Papier des IT-Konzerns profitiere von einem besseren Nachfragezyklus nach Großrechnern, vorteilhaften Währungseffekten und einer attraktiven Bewertung, begründete Analyst Amit Daryanani die bessere Einschätzung.

Außerdem: IBM hat als einer der ersten Konzerne die Möglichkeiten der neuen Blockchain-Technologie erkannt, die seit dem Aufstieg des Bitcoin in aller Munde ist. Doch die Blockchain kann weitaus mehr als nur Kryptowährungen.  Ihre Anwender schätzen ihre Vertrauenswürdigkeit. Denn die Blockchain ermöglicht es Unternehmen, Transaktionen sicher und für alle gut einsehbar sowie nachvollziehbar abzuwickeln.

Ein weiterer Vorteil: Es können sehr viel mehr Dokumente, Daten und Verträge in ihr gespeichert werden als in herkömmlichen Datenbanken. Experten loben ihre nahezu manipulations- und ausfallsichere Arbeitsweise.  Sie gehen davon aus, dass der Markt für Blockchain-Produkte und -Dienstleistungen in den nächsten Jahren geradezu explodieren könnte. Einer der Profiteure: IBM!

Umfrage: „IBM arbeitet am erfolgreichsten mit der Blockchain“

IBM hat längst erkannt, dass in der neuen Blockchain-Technologie riesiges Wachstumspotenzial schlummert. Die Meinungsforscher von Markets & Markets rechnen mit einem Anstieg für Blockchain-Produkte und -Dienstleistungen auf 7,7 Mrd. Dollar bis zum Jahr 2022 – zugrunde liegt ein Wert von 242 Mio. Dollar aus dem Jahr 2016.

Das eröffnet auch für alte Tech-Urgesteine wie IBM, Microsoft, Oracle und SAP neue Möglichkeiten. Die Nase vorn zu haben scheint momentan aber ganz eindeutig IBM.

Eine Umfrage von Juniper Research, in welcher kürzlich 400 Gründer, CEOs und führende IT-Experten befragt wurden, welches Unternehmen am erfolgreichsten mit der Blockchain arbeite, landete IBM auf dem ersten Platz. Mit 43% erhielt der in Armonk, New York, ansässige Konzern sogar mehr als doppelt so viele Stimmen wie der Zweitplatzierte Microsoft.

Der frühe Vogel fängt den Wurm

IBMs Blockchain-Anfänge gehen ins Jahr 2016 zurück. Damals startete der IT-Riese zusammen mit der Schweizer Bank UBS die Zusammenarbeit an einer auf der Blockchain basierenden Softwarelösung, mit dem Ziel, weltweite Handelsgeschäfte zu erleichtern. Als Dritter im Bunde trat im Oktober 2017 auch das zweitgrößte deutsche Geldhaus, die Commerzbank, dem Blockchain-Projekt bei.

Zu diesem Zeitpunkt folgte auch das nächste Großprojekt: IBM kooperierte mit dem Einzelhandelskonzern Walmart und neun weiteren Lebensmittelgiganten wie Unilever, Nestlé und Dole. Gemeinsam wollen sie die Möglichkeiten der Blockchain für die Nahrungsmittelindustrie erkunden.

Der erste Erfolg folgte sogleich: Im Dezember 2017 startete IBM zusammen mit Walmart, dem chinesischen Online-Händler JD.com und der Tsinghua Universität eine eigene Blockchain für die Lebensmittelindustrie, um die Sicherheit für Konsumenten zu erhöhen. Anhand der Blockchain sollen diese künftig genau nachvollziehen können, woher die Produkte in ihrem Einkaufswagen stammen.

Doch nicht nur für die Konsumenten bringt die Blockchain viele Vorteile, auch die beteiligten Unternehmen profitieren von mehr Transparenz in der Lieferkette. Auch können im Falle verunreinigter Lebensmittelchargen (z.B. Salmonellen, etc.) die Lebensmittelkonzerne blitzschnell reagieren, da dank der Blockchain direkt einsehbar ist, in welche Läden die betreffende Lieferung verteilt wurde.