BIP enttäuscht, aber Dow Jones vor neuen Allzeithochs

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Am vergangenen Freitag wurden die jüngsten Daten zur Wirtschaftsleistung der USA veröffentlicht. Demnach wuchs die US-Wirtschaft im 1. Quartal 2017 nur noch um +0,7 %.

Das war nicht nur deutlich weniger als ursprünglich erwartet (+1,2 %), sondern stellt gleichzeitig das schwächste Wachstum seit drei Jahren dar.

Besonders enttäuschend fielen die Konsumausgaben (+0,3 %) aus, was die These entkräftet, dass es sich bei dem mauen Wachstum um einen reinen Witterungseffekt handeln könnte.

US-Börsen vor neuen Allzeithochs, Wachstum enttäuscht – wie passt das zusammen?

Immerhin: Die Börsen nehmen es gelassen. Das ist ein gutes Zeichen. Offenbar glauben die Märkte, dass die geplante Steuerreform in den USA und die anstehenden Milliarden-Investitionen in die Infrastruktur den Karren wieder aus dem Dreck ziehen können.

Die US-Börsen stehen auf oder kurz vor neuen Allzeithochs. Sie sind nach einer mehrmonatigen Konsolidierung zuletzt erst wieder nach oben ausgebrochen.

Negative Wirtschaftsdaten können der Rally einen Dämpfer verpassen, doch diese können die Rally (bisher) nicht stoppen.

Der Dow Jones etwa konnte sich bereits deutlich von seinen Konsolidierungstiefs Ende April nach oben abheben. Aktuell befinde sich der Index in einer erneuten, untergradigen Konsolidierung. Er sammelt Kraft für neue Allzeithochs.

Dem Index fehlen jetzt nur noch schlappe 1,5% für neue Rekordnotierungen. Eine Übung, die bereits im Laufe dieser Woche gelingen könnte.

Wahrscheinlich werden dann auch die europäischen Börsen die Gunst der Stunde nutzen, um ihrerseits neue Jahreshochs zu erklimmen.

Dow Jones Tageschart: Vor dem Sprung auf neue Allzeithochs

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Die Ausgangslage lässt weiter steigende Kurse erwarten

Insgesamt ist es gut, dass sowohl die Anlegerstimmung als auch die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum in den letzten Wochen wieder auf den Teppich zurückgekehrt sind.

Gleichzeitig haben sich die Börsen innerhalb dieses Anpassungsprozesses sehr wacker geschlagen. Sie sind nämlich nicht vor lauter Enttäuschung abgestürzt.

Die Mischung aus abgekühlter Stimmung und charttechnischer Stärke dürfte die US-Börsen in Kürze auf neue Rekordhochs treiben, bevor dann ab Juni/ Juli allmählich die übliche Trägheit des Sommers einziehen wird.

Ob es zu einer echten Schwäche über die Sommermonate kommen wird, ist in diesem Jahr zumindest für die US-Börsen fraglich.

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert.