VW mit neuen Zahlen

Interessante Einblicke eröffnen derzeit die Zahlen zu den Zulassungen chinesischer Automobile in Deutschland. Es geht hier um den E-Fahrzeugmarkt, der in Zukunft, wie Sie fast tagtäglich lesen können, wichtiger wird. Inzwischen scheint China in Deutschland stärker Fuß zu fassen, so der Eindruck über verschiedene Berichte.
Sie wissen, dass ich in der Vergangenheit auch chinesische Hersteller analysiert habe und teilweise sehr zufrieden mit deren guten Geschäftsaussichten bin. Allerdings zeigen die Zahlen aktuell allein auf Deutschland bezogen, dass Deutschland kein einfacher Markt ist.
China scheint derzeit sicher steigende Wachstumsraten zu produzieren. Dies gilt sowohl für die EU als auch für Deutschland. Auf der anderen Seite allerdings ist das Bild durchaus differenziert.
China: Nicht alle E-Fahrzeugmarken gewinnen in Deutschland
So sind den jüngsten Daten nach Marken, die Geely übernommen hat (z. B. Volvo) hier schwächer, zudem ist auch die nun ehemals britische MG schwächer geworden. Der Anteil der chinesischen Fahrzeuge am deutschen Markt sinkt durch die Schwäche einzelne Unternehmen nach diesen Werten sogar.
Ganz konkret lesen sich die Zahlen auf Basis einer Studie von EY so: Der Marktanteil von E-Fahrzeugen, die aus Deutschland kommen, ist in Deutschland gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 im laufenden Halbjahr 2025 von 56% auf 64% gestiegen. Mit einer solchen Zahl hätten viele von Ihnen wohl nicht gerechnet, nachdem die Berichte über die deutschen Automarken teilweise vernichtend ausfallen.
Der Anteil der Fahrzeuge, die aus den USA und aus Asien kommen (China ist nicht in dieser Zahl integriert) ist von 32% auf 27% gefallen. Der Anteil der europäischen Hersteller, die chinesische Eigentümer haben, hat am deutschen Markt bei den Absatzzahlen ebenfalls deutlich verloren: Es ging von 11% auf 5% nach unten.
Die letzte Zahl, die ich Ihnen darreichen möchte, ist der Anteil der chinesischen Fahrzeuge. Der Anteil der Marken am deutschen Markt ist von 1 % auf 4 % geklettert. Er ist noch immer auf sehr niedrigem Niveau. Scheinbar kommen hier verschiedene Komponenten zusammen. Vor allem sind es die Abwehrreaktionen an den europäischen Grenzen. Zudem ist sicherlich das Vertriebsnetz und das Service-Netz in Deutschland noch nicht so ausgebaut wie wir das von den deutschen Automobilherstellern können und schätzen. Deshalb haben BYD und Co. in erster Linie gewerbliche Kunden.
China: Hier steigen die Zahlen schneller
Bemerkenswert ist jedoch ein anderer Umstand. Wird die Betrachtung auf die Veränderung der verkauften Stückzahl bezogen, sieht es für China wiederum ganz anders aus. Der Anteil ist auf niedrigem Niveau gestiegen. Die Zahl der verkauften Fahrzeuge ist ausgehend von diesem niedrigen Niveau um 272% geklettert.
Das ist wiederum herausragend, was die meisten Berichte und Studien in aller Regel sicherlich nicht beachtet haben. Das bedeutet für die chinesischen Automarken unter dem Strich, dass sie in Deutschland hohe Wachstumsraten auf niedrigem Niveau produzieren. Das ist sicherlich eine Ermutigung für die Papiere von BYD und Co.
Auf der anderen Seite sind die Zahlen auch eine Ermutigung für die deutschen Hersteller, zumindest bezogen auf den deutschen Markt. BMW und Co haben sich hier insgesamt am Ende stabiler gezeigt als gedacht. Herausragend ist hier wohl VW. In China hat der Konzern die Marktführerschaft an BYD verloren. Hier gelang es nun, rund 52 % mehr Fahrzeuge zu verkaufen. VW dominiert den Markt in Deutschland. In Europa sind nach den heutigen Zahlen mit „allen Marken“ annähernd 75 % mehr Fahrzeuge verkaufen. Das ist zumindest ermutigend für Sie, falls Sie auf VW setzen. Es bricht nicht alles zusammen.
VW: Starke Zahlen bei E-Fahrzeugen ist da – WKN: 766403 – ISIN: DE0007664039

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE0007037129/EI/rwe-ag/data