Neues Kursziel für die RWE

Relativ unbemerkt steigt die Aktie von RWE weiter in der Gunst der Börsen. In den vergangenen Wochen seit Mitte Mai erhielt die Aktie einen weiteren Schub und hat ein neues Zwischenhoch erklommen. Viele Leserinnen und Leser haben dieses deutsche Schwergewicht verfolgt, weil die Energiewende RWE eigentlich in die Karten spielen sollte. Nun scheint es zumindest in die richtige Richtung zu gehen – ich habe mir die Aktie für Sie noch einmal angesehen.
RWE: Die neue alte Einschätzung
Jetzt hat sich die Jefferies noch einmal zum Thema RWE gemeldet. Die Aktie erhielt erneut das Ranking „buy“. Das Kursziel der Jefferies liegt bei 40 Euro. Das sind gute, wenngleich keine herausragenden Werte. Immerhin hat die Aktie seit dem Aufwärtsmarsch ab Mitte Februar ausgehend von rund 28,40 Euro schon 8 Euro zugelegt. Dies sind mehr als 25 % Gewinn für die Aktei innerhalb von weniger als einem halben Jahr. Wer hätte damit gerechnet?
Die RWE ist deutlich unterschätzt worden, so meine Meinung. Das Unternehmen hat sich in der sogenannten Energiewende selbst um den Umbau in Richtung erneuerbarer Energiequellen gekümmert und scheint weiterhin nicht der Meinung zu sein, zum Betrieb von Atomkraftwerken zurückkehren zu können oder zu müssen.
Der Markt hat die RWE dafür zumindest am langen Ende nicht abgestraft. Aktuell wird die RWE mit einem KGV von rund 16 bewertet, was wiederum zumindest nicht günstig ist. Die Gewinne sollen den aktuellen Schätzungen nach im kommenden Jahr anziehen, womit dann ein KGV von rund 14,5 erreichbar wäre. Auch das ist durchaus attraktiv, wenngleich kein direktes Kaufargument. Wenn Sie Dividendenjäger wären, würden Sie wahrscheinlich die aktuell möglichen 3,3 % bis 3,5 % Dividendenrendite durchaus eher ansprechen.
RWE: Der Energiebedarf wird wachsen
Den eigentlichen Wachstumsfall sehe ich unverändert an anderer Stelle: Der Strom-Energiebedarf wird noch einmal deutlich wachsen. Die Umstellung auf elektrisch betriebene Wärmeversorgung und auf elektrisch betriebene Mobilität, sprich E-Fahrzeuge, wird Stromhersteller zumindest in Deutschland sicher im Geschäft lassen. Dazu aber wächst der Strombedarf auch aus anderen Gründen.
So habe ich vor einigen Wochen bereits darauf verwiesen, wie massiv der Strombedarf allein durch den Siegeszug der Kryptowährungen ist. Die müssen per „Mining“ jeweils neu erzeugt werden. Die Rechennetze, die dafür betrieben werden, wachsen weiter.
Zudem wissen Sie, dass die KI praktisch nicht mehr aufzuhalten ist. Die Automatisierung schreitet voran. Dies betrifft alle errechenbaren Dienstleistungen, die Steuerberatung, die Buchführung, die Verkehrssteuerung, die Versicherungsmathematik und so fort. Die Modelle werden schnell leistungsfähiger. Das mag als Fortschritt gelten (ob es Ihnen oder mir an jeder Stelle so gefällt, spielt in solchen Prozessen keine Rolle). Klar ist aber auch, dass gerade die Energieproduzenten, auch Großproduzenten wie RWE davon am Ende profitieren sollten.
RWE: Der Aufwärtstrend ist da – WKN: 703712 – ISIN: DE0007037129

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE0007037129/EI/rwe-ag/data