Merck – Hauptversammlung im Zeichen großer Umstrukturierungen
Merck ist eines der ältesten Pharma- und Chemieunternehmen weltweit. Nachdem sich der Konzern bereits intern stark umorganisiert hat, soll jetzt der neuen Struktur auch formalrechtlich ein neuer Gesellschaftsrahmen gegeben werden.
Lesen Sie im Weiteren, auf welche Termine Sie bei Merck besonders achten sollten, was Sie aktuell bei der Hauptversammlung als Investor zu erwarten haben und wie der Ausblick für die Aktie aussieht.
Endlich Vollzug beim Verkauf der Sparte mit rezeptfreien Arzneien
Bereits seit geraumer Zeit hatte der Konzern versucht, den Geschäftsbereich der frei verkäuflichen Arzneimittel zu veräußern. Nun ist das Geschäft mit dem Käufer Procter & Gamble zu einem Preis von rund 3,4 Mrd. Euro in trockenen Tüchern.
Dieser Unternehmensverkauf ist aber nur der Abschluss einer umfangreichen internen und gesellschaftsrechtlichen Neuorganisation, die sich der Vorstand nun in der Hauptversammlung final von den Aktionären genehmigen lassen will.
Neue Konzernstruktur ist das Hauptthema bei der HV
Der wichtigste Tagesordnungspunkt mit Blick auf die künftigen Geschäftsaktivitäten ist der letzte Tagesordnungspunkt. Dort steht ein Beschluss zu einer ganzen Reihe von internen Unternehmensausgliederungen sowie der Um- und Ausbau in eine Konzernholdingstruktur an.
Zentral ist dabei eine Aufgliederung der bisherigen Hauptgeschäftsfelder der Merck KGaA in drei Tochterunternehmen, die Merck Healtcare Holding, die Merck Life Science Holding und die Merck Performance Materials Holding vorgesehen. Alle drei neuen Gesellschaften werden jeweils in der Rechtsform einer GmbH geführt.
Der vorläufige Abschluss dieser Umorganisation wird neben dem Lagebericht ein Schwerpunkt der Erläuterungen sein, die der Vorstand den Aktionären abgeben wird.
Das bietet die Jahreshauptversammlung 2018 darüber hinaus
Eingeladen für die Versammlung in Frankfurt sind die Eigentümer der rund 435 Mio. sich im Umlauf befindlichen Aktien (ISIN: DE0006599905;
WKN: 659990). Rund 70 % dieser Aktien befindet sich dabei direkt oder indirekt in den Händen der Familie Merck.
Beachten Sie: Das Unternehmen ist eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) und damit ein Exot bei den DAX 30 Aktien. Alle Tagesordnungspunkte sind längst mit den Großaktionären abgestimmt, Überraschungen bei den anstehenden Abstimmungen sind somit gänzlich ausgeschlossen.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine unveränderte Ausschüttung von 1,50 € pro Aktie vor. Neben den üblichen Beschlussfassungen (Feststellung Jahresabschluss, Dividende, Entlastungen der Organe usw.) sind unter den Punkten 7 und 8 Abstimmungen zu Vergütungssystemen sowie als formal umfangsreichster Sachverhalt die Genehmigung zur Anpassung und Veränderung des Eigenkapitals zu nennen.
Resümee
Langfristig stellt der Konzern die Weichen für die sich stetig ändernden Bedingungen an den Weltmärkten. Beachtenswert bleibt die Frage, wie die Märkte die neue Struktur bewerten und wie dadurch die Geschäfte angekurbelt werden können. Nach einem schwachen Jahr mit einem Kursminus von rund 20 % hofft der Konzern nun am Aktienmarkt auf eine Trendwende.
Diese Stichtage sollten Sie sich merken
Bei der Einschätzung der Perspektiven von Aktien spielt die die Veröffentlichung von neuen Unternehmenszahlen und -nachrichten eine zentrale Rolle. Für die MERCK KGaA stehen in den kommenden 8 Monaten dabei folgende wichtige Termine auf dem Plan:
- 27.04.2018: Jahreshauptversammlung 2018
- 15.05.2018: Zwischenbericht zum 1. Quartal 2018
- 09.08.2018: Zwischenbericht zum 2. Quartal 2018
- 14.11.2018: Zwischenbericht zum 3. Quartal 2018