Post Aktie: Das ist der treibende Faktor hinter dem Erfolg

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Vom Silicon Valley ins heimische Wohnzimmer: Die Digitalisierung kennt keine Grenzen und durchzieht seit etwa zwei Jahrzehnten immer mehr Bereiche unseres alltäglichen Lebens.

Die Deutsche Post ist dabei Leidtragende und Nutznießerin zugleich. Weil sich der Schriftverkehr, vor allem der private, inzwischen weitgehend auf digitale Kommunikationswege wie E-Mails, Chats oder Messengerdienste verlagert hat, bricht seit Jahren der Umsatz im klassischen Briefgeschäft in sich zusammen.

Briefgeschäft stark im Wandel

90 Prozent der Umsätze werden in diesem Bereich durch Geschäftskunden erzielt, denn gerade in Deutschland gelten viele Dokumente, die rein digital versandt werden, nicht als gerichtsfest. Offizielle Schreiben müssen in der Regel per Post zugestellt werden.

Die Deutsche Post hat darauf mit zweierlei Maßnahmen reagiert: Zum einen wurden die Rabatte, die Geschäftskunden eingeräumt werden, zusammengestrichen. Zum anderen wurde das Porto für Standardbriefe in den vergangenen Jahren in mehreren Schritten deutlich angehoben auf mittlerweile 70 Cent.

Insgesamt aber kann sich der Bonner Konzern dennoch glücklich schätzen über die Ausmaße der Digitalisierung unseres Lebens, denn die schwindenden Umsätze im Briefgeschäft werden mehr als kompensiert durch die steigenden Umsätze im Fracht- und Paketgeschäft.

Erfolgssparte Paketversand

Der Versandhandel boomt. Längst nicht nur Amazon schickt Tag für Tag tausende Päckchen quer durch die Republik, kaum ein Laden kommt noch ohne eigenen Onlineshop aus. Das höhere Paketaufkommen hat die Anforderungen an Logistikkonzerne wie die Deutsche Post verändert, gerade seit die Ökobilanz der Versandgeschäfte stärker in den Fokus der öffentlichen Diskussionen rückt und offen über Dieselfahrverbote in deutschen Innenstädten spekuliert wird.

Was anderen die Schweißperlen auf die Stirn treibt, lässt die Deutsche Post kalt. Schon vor Jahren haben sich die Bonner als Vorreiter positioniert – und kurzerhand einen eigenen, ihren Bedürfnissen entsprechenden elektrisch betriebenen Kleintransporter entwickeln lassen, nachdem die etablierten Autobauer keine entsprechenden Fahrzeuge im Sortiment hatten und auch kein großes Interesse daran zeigten, diese zu entwerfen.

Inzwischen ist der „Streetscooter“, der im Umfeld der Aachener RWTH entstanden ist und in Zusammenarbeit mit Ford in Köln gebaut wird, ein Erfolgsmodell. Mehrere tausend gelbe Flitzer hat die Post bereits auf der Straße, weitere sollen folgen. Man betrachtet sich als Pionier der alternativen Antriebstechnologie, als Tesla unter den Logistikkonzernen gewissermaßen.

Deutsche Post Aktie: Kurs auf 50-Euro-Marke?

Und der Erfolg stimmt, nicht nur in der Geschäftsbilanz, sondern auch beim Aktienkurs. Dieser bewegt sich mit gut 38 Euro derzeit auf Rekordniveau und etwa 36 Prozent höher als noch vor einem Jahr.

Analysten sind davon überzeugt, dass die Erfolgsstory hier noch längst nicht vorbei ist: Mit großer Mehrheit raten sie zum Kauf der Deutsche Post Aktie, die Kursziele liegen oftmals jenseits der 40 und vereinzelt sogar bei bis zu 50 Euro.