Wann kommt die Commerzbank-Übernahme?

Verwirrung produziert derzeit die Aktie der Commerzbank. Denn die Frankfurter sind zum einen auf Rekordkurs und schafften am Montag teils einen Aktienkurs in Höhe von 26,50 Euro. Zum anderen aber ist die Übernahme durch die UniCredit offenbar aktuell auf die lange Bank geschoben. Es gibt viele Leserinnen und Leser, die gerne Bank-Aktien kaufen würden. Daher beleuchte ich den Fall für Sie noch einmal.
UniCredit: Hier kommt erst einmal nichts
Erst einmal kommt von der italienischen Bank nichts. Die Italiener dürfen oder müssen ein offizielles Angebot an Altaktionäre formulieren, wenn sie die Commerzbank weiter oder stärker übernehmen wollen. Sie besitzen jetzt schon Anteile von ca. 30 % und sind also verpflichtet, im Fall des Falles ein Übernahmeangebot zu unterbreiten.
Die UniCredit steht dabei vor zwei Herausforderungen: Zum einen ist die Commerzbank nun mit den oben genannten ca. 26,50 Euro schon recht teuer. „Teuer“ heißt, die Bank müsste mit dem aktuellen Kurs bei erwarteten Gewinnen von ca. 2,19 Mrd. Euro (die Marktkapitalisierung beläuft sich auf gut 31 Mrd. Euro) ein KGV von ca. 14 für die Aktie bezahlen. Das gilt als recht hoch. Die UniCredit müsste den Aktionären aber wohl sogar noch mehr bieten als das, was die Aktie heute kostet – wer würde andernfalls verkaufen?
Das zweite Problem der UniCredit sind schlechte Erfahrungen in Italien. Dort läuft eine Übernahme derzeit nicht gut. Die UniCredit beschwert sich über die Regelungswut des Staates. Das heißt, die Neigung, noch einmal aktiv zu werden, wird nun etwas geringer sein.
Aktie der Commerzbank kann auch eigenständig interessant sein
Wenn also die UniCredit jetzt nicht übernehmen würde, wäre die Commerzbank allerdings auch für Sie – aus meiner Kalkulation heraus – recht teuer. Auf der anderen Seite ist der Trend herausragend.
Seit 1. Januar ging es für die Commerzbank um rund 65 % aufwärts. Damit ist sie erstklassig aufgestellt, weil auch alle Trend-Indikatoren überwunden sind. Der GD100 und der GD200 stehen hier Pate – und sind jeweils um mehr als 20 % überkreuzt. Zumindest Algorithmen werden sich an solchen Indikatoren orientieren, d. h., hier füttert der Trend den Trend.
Unter dem Strich aber ist die Aktie derzeit zwar sehr erfolgreich – Versicherungen wie die Munich Re aus dem Finanzmarkt-Sektor scheinen aber noch einmal etwas günstiger zu sein.
Commerzbank: Die Übernahme will nicht kommen WKN: CBK100 – ISIN: DE000CBK1001

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com