Commerzbank: Wo bleibt die Übernahme?

Commerzbank: Wo bleibt die Übernahme?
Tobias Arhelger / stock.adobe.com
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Wir stehen aktuell wieder vor einer relativ nervösen Börse. Die Notierungen gerade in der Euro-Zone sind wegen Donald Trump und dessen Äußerungen zu China sowie durch Gerichtsverfahren beim Zollstreit unter Druck. Die EU zittert vor allem wegen der Androhung, dass Stahl und Aluminium mit 50 % Zoll belegt werden sollen. Das soll alternativlos sein. Jenseits aller Spekulationen und Unruhe können Sie sich jedoch in einigen sichereren Branchen umsehen. Ganz konkret bleibt die Commerzbank interessant.

Commerzbank: Die Spekulation hört nicht auf

Die Bank soll, so die Gerüchte, übernommen werden. Die UniCredit aus Italien soll sich die Frankfurter einverleiben wollen, heißt es trotz der schon 30 % Anteil, die das italienische Bankhaus bereits hat. Seit Wochen warten Investoren am Markt darauf, dass die UniCredit das jetzt dafür erforderliche Übernahmeangebot an Altaktionäre formuliert.

Gerade in Erwartung dieses „Angebotes“ sind die Kurse der Commerzbank binnen eines Monats noch einmal um rund 13 % gestiegen. Der Aufwärtstrend führte jetzt zu einem Kursniveau in Höhe von mehr als 26,50 Euro. Nur: Das Angebot der UniCredit kommt einfach nicht.

Die Italiener werden aus meiner Warte auch in den kommenden Wochen keine Übernahme mehr anstreben. Dafür gibt es zwei Gründe. Sie sollten aus meiner Sicht nicht mehr auf eine schnelle Übernahme spekulieren.

UniCredit verdient mit

Die UniCredit hat gar keinen Anlass, nun schnell zu sein. Da ihr seit längerer Zeit bereits 30 % gehören, hat sie ohne eigene Kosten und Integrationsbemühungen einen erheblichen Gewinn geschafft. In den zurückliegenden drei Monaten gewann die Aktie der Commerzbank immerhin rund 25 %.

Das sollte für die UniCredit aus wirtschaftlicher Sicht erst einmal reichen, denn sie wird einen Reingewinn einfahren. Wenn die Commerzbank übernommen würde, könnte sich die UniCredit bei weiter steigenden Kursen bei weitem nicht so sehr über den Anteilsgewinn freuen. Sie müsste erhebliche Übernahmeanstrengungen finanzieren. Daher lautet meine erste Einschätzung für Sie: Die UniCredit wird wenig Interesse daran haben, den Reingewinn durch Kosten zu senken.

Der zweite Grund für meine Skepsis: Die Übernahme würde auch relativ teuer. Denn ein Kurs von 26,50 Euro reicht nicht einmal, um den Investoren die Aktie per Übernahmeangebot abzukaufen. Wenn Sie die Commerzbank-Aktie in einem Aufwärtstrend halten, dann müssten Sie schon deutlich höhere Kurse dafür erhalten. Z. B. wären 30 Euro eine Hausnummer. Dann allerdings würde die UniCredit noch einmal 13 % bis 14 % mehr zahlen müssen. Das KGV läge bei 16 und mehr. Damit wäre die Aktie bei der Übernahme wieder vergleichsweise teuer. Daher gilt: Aktuell können Sie nicht mit der Übernahme rechnen. Die Bank selbst muss mehr Geld verdienen, damit die Aktie attraktiv bleibt.

Commerzbank: Keine Übernahme mehr? WKN: CBK100 – ISIN: DE000CBK1001

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/CNE100000296/05/byd-co-ltd/data